Afghanistan: EU will rasche Hilfe für "unmittelbar Bedrohte"

Afghanische Flüchtlinge
Laut Innenkommissarin Johansson sollen die EU-Staaten gefährdete Menschen nach Europa holen und Abschiebungen aussetzen.

Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten aufgefordert, gefährdete Afghanen schnell nach Europa zu holen. Menschen, die nach der Machtübernahme der Taliban "unmittelbar bedroht sind, sollten in EU-Mitgliedstaaten umgesiedelt werden", sagte Innenkommissarin Ylva Johansson am Mittwoch nach einer Videokonferenz mit den EU-Innenministern.

"Nicht sicher"

Als Beispiel nannte sie Menschenrechtsaktivisten. "Wir sollten nicht warten, bis die Menschen an unserer Außengrenze stehen. Wir müssen ihnen schon vorher helfen", so Johansson. Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber nach Afghanistan lehnte die Kommissarin vehement ab. Das Land sei "nicht sicher".

ÖVP- und SPÖ-Vorschläge zu Afghanistan

Besonders Österreich hatte die Aufnahme weiterer Flüchtlinge aus Afghanistan zuvor abgelehnt und darauf bestanden, kriminelle und abgelehnte afghanische Asylbewerber weiterhin abzuschieben. Wenn dies nach Afghanistan nicht möglich sei, sollten dafür "Abschiebezentren" in Nachbarstaaten in der Region geschaffen werden, forderte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP).

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