Ärzte als Impfgegner: Disziplinarverfahren in Italien

Ärzte als Impfgegner: Disziplinarverfahren in Italien
Mediziner, die sich in Medien kritisch zur Impfung geäußert hatten, bekommen ein Disziplinarverfahren der Ärztekammer.

Corona-Skepsis als Verstoß gegen den hippokratischen Eid?  Am Tag nach Beginn der europaweiten Anti-Covid-Impfkampagne eröffnet die italienische Ärztekammer Disziplinarverfahren gegen einige Mediziner, die sich in Medien als Impfgegner geoutet haben. Zehn der 13 Ärzte, gegen die Disziplinarverfahren eingeleitet wurden, hatten sich gegen die Anti-Covid-Impfung ausgesprochen.

Gegen Corona-Leugner

Zusätzlich laufen auch Ermittlungen gegen drei Mediziner, die als Coronavirus-Leugner bezeichnet wurden. Die Verfahren wurden aufgrund der Anzeigen von Bürgern und Kollegen eingeleitet. Die Ärzte müssen sich jetzt vor einer Kommission der Kammer verteidigen und wissenschaftliche Beweise für ihre Einstellung vorlegen. Die Kommission wird dann entscheiden, ob es zu Sanktionen kommen wird.

Ärzte zeigten Reue

„Gegen zehn Impfgegner wurde das Disziplinarverfahren bereits beendet, in einigen Fällen mit der Einstellung des Verfahrens, da die Ärzte wegen ihrer Ansichten Reue gezeigt haben“, sagte Ärztekammer-Präsident Magi. In einigen Fälle sei es zu einer Suspendierung von bis zu zwei Monaten gekommen. Gegen die drei Corona-Leugner sei das Verfahren noch im Gange.

Impfkampagne läuft

In ganz Italien hat am Sonntag die Impfkampagne gegen das Coronavirus begonnen. Einigen Mitarbeitern des Spallanzani-Krankenhauses in Rom wurde der von Biontech entwickelte Impfstoff gespritzt. Der Impfstoff wird in Italien kostenlos angeboten. Gesundheitspersonal und ältere Menschen sind die ersten, die die freiwillige Impfung erhalten können. Etwa 9.750 Dosen sind bereits im Land eingetroffen, weitere 470.000 werden ab nächster Woche erwartet.

Kommentare