Innenminister überlebt Bombenattentat

Ein Mann in Anzug und Krawatte vor einem goldenen Emblem.
Bei dem massiven Anschlag in Kairo wurden Dutzende Menschen verletzt. Urheber des Terroraktes im Umfeld von El Kaida vermutet.

Der ägyptische Innenminister Mohammed Ibrahim war am Donnerstag gerade auf dem Weg ins sein Büro. Kaum hatte er in einer Wagenkolonne sein Haus im Kairoer Stadtteil Nasr City verlassen, kam es zu dem verheerenden Angriff. Hintereinander gingen neben dem Konvoi mehrere Bomben hoch. Die Angreifer hatten die Sprengsätze an Motorrädern angebracht und möglicherweise ferngezündet.

Ein Polizist überlebte den massiven Anschlag nicht. Mehr als 70 weitere Menschen wurden verletzt, darunter offenbar auch eine britische Passantin. Der Innenminister kam mit dem Schrecken davon. Stunden später trat er im Staatsfernsehen auf und sprach von einem „feigen Mordversuch“. Berichte, wonach die Leibwächter zwei Attentäter erschossen hätten, dementierte er.

Sprengstoffanschläge gibt es in Ägypten eher selten. Beobachter sehen die Urheber der Terroraktes im Umfeld von El Kaida. Deren Anführer auf der Sinai-Halbinsel, Adel Habara, war am vergangenen Wochenende festgenommen worden. Jetzt könnte sich das Terror-Netzwerk gerächt haben.

Viele Feinde

Doch der Innenminister, der an der Spitze der Polizei und anderer Sicherheitskräfte steht, hat viele Feinde im Land. Die Muslimbruderschaft macht ihn verantwortlich für die äußerst brutale Räumung ihrer Protest-Camps, mit denen sie die Wiedereinsetzung „ihres“ gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi erreichen wollte. Das größte Camp befand sich in Nasr City, einer ihrer Hochburgen. Bei dem Einsatz vom 14. August wurden Hunderte Anhänger und Aktivisten der Muslimbruderschaft getötet, viele landeten im Gefängnis, darunter der Chef der Vereinigung, Mohammed Badie, und sein „Vize“ Khairat al-Shatir Auch für die liberale Opposition ist Mohammed Ibrahim ein rotes Tuch – sie lastet dem Minister die Tötung vieler Demonstranten aus den eigenen Reihen an.

Kommentare