105 Migranten an US-Grenze kehren freiwillig zurück

MEXICO-HONDURAS-US-MIGRATION-AFP PICTURES OF THE YEAR 2018
Die Menschen wurden in einem Flugzeug der Bundespolizei ausgeflogen. In welche Länder sie gebracht wurden, ist unklar.

Dutzende Migranten aus Mittelamerika haben nach rund zwei Wochen an der US-Grenze freiwillig die Rückreise aus Mexiko in ihre Heimatländer angetreten. Eine Gruppe von 105 Menschen sei in einem Flugzeug der Bundespolizei ausgeflogen worden, teilte die mexikanische Migrationsbehörde in der Nacht zu Mittwoch auf Twitter mit.

In welche Länder die Migranten gebracht wurden, erklärte die Behörde nicht. Der Großteil der Menschen, die sich in einer sogenannten Migranten-Karawane derzeit in der Grenzstadt Tijuana befinden, stammt aus Honduras.

Pro Tag werden 30 bis 70 Anträge bearbeitet

Die Menschen waren vor gut zwei Wochen an der US-Grenze angekommen. Sie fliehen vor Gewalt und Armut in Honduras, Guatemala und El Salvador und hoffen auf Asyl in den USA. Die Migranten baten die US-Grenzbehörden am Dienstag, mehr Asylanträge pro Tag anzunehmen und zu bearbeiten.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International werden täglich zwischen 30 und 70 Anträge bearbeitet. Rund 2000 Anträge seien noch unbearbeitet, so Amnesty. Die Wartezeit für die Menschen kann sich auf Monate ausdehnen.

Migrants, part of a caravan of thousands from Central America trying to reach the United States, sleep on the ground at a shelter in Tijuana

Im November 2018 machten sich Migranten aus Mittelamerika auf den Weg Richtung USA. Tausende Menschen waren aus den Karawanen in der Grenzstadt Tijuana (Mexiko) angekommen.

Migrants, part of a caravan of thousands from Central America trying to reach the United States, clean themselves in front of the border wall with the United States, whilst they rest in a temporary shelter in Tijuana

Die Migranten flohen vor der Gewalt durch Gangs und der schlechten wirtschaftlichen Lage in der Region. Die Ankömmlinge wurden in verschiedenen Auffanglagern in der ganzen Stadt verteilt.

Migrants, part of a caravan of thousands from Central America trying to reach the United States, rest in a temporary shelter in Tijuana

Dort musste sie erst einmal verweilen.

A demonstrator shouts slogans during a protest against migrants who are part of a caravan traveling en route to the United States, in Tijuana

Während des Marsches gab es von der lokalen Bevölkerung meist Unterstützung. Seit klar war, dass die Migranten länger in Tijuana bleiben würden, kippte die Stimmung.

Demonstrators clash during a protest against migrants from Central America in Tijuana

Während der Proteste kam es zu Auseinandersetzungen.

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Die Stadt an der Grenze war gespalten. Auf dem Schild steht: "Todos somos migrantes", also: "Wir sind alle Migranten."

A migrant, part of a caravan of thousands from Central America trying to reach the United States, climbs the border fence between Mexico and the United States, in Tijuana

Bald kletterten die ersten Migranten aus der Karawane auf die Grenzbefestigung.

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Nun befindet sich oben auf dem Zaun auch noch Stacheldraht.

Migrants, part of a caravan of thousands from Central America trying to reach the United States, wait to receive food in a temporary shelter in Tijuana

In Tijuana war die lange Reise der Migranten erst einmal zu Ende, zumindest bis die Menschen ihren Termin für ein Asylverfahren bekommen.

Unterdessen verschlechtern sich die Zustände in der größten Migranten-Unterkunft in der Sportanlage " Benito Juarez". Dort sind derzeit rund 5800 Menschen untergebracht. Sie schlafen im Freien. Toiletten und Waschmöglichkeiten sind nicht ausreichend vorhanden. Zudem erreichen weitere Migranten Tijuana.

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