Thronfolger – heiß ersehnt

Hisahito, der Neffe des japanischen Kaisers, zeigt sich.

Am japanischen Kaiserhof ist es ungewöhnlich, dass zur Pressekonferenz geladen wird. Der 18-jährige Prinz und zukünftige Thronfolger Hisahito tritt zum ersten Mal vor die Medien. 

Nach seiner Geburt am 6. September 2006 findet im Kaiserhaus das große Aufatmen statt: Der lang erwartete männliche Nachkomme ist da. Nach einem seit 1947 geltenden Gesetz dürfen nämlich nur Männer den Chrysanthemen-Thron besteigen. 

Darum lastet auf Masako seit der Hochzeit mit dem heutigen japanischen Kaiser Naruhito seitens des Kaiserlichen Hofamts eine hohe Erwartungshaltung, einen Sohn zur Welt zu bringen, der eines Tages Thronfolger werden könnte. 

Nach einer Fehlgeburt (1999) gibt der Palast im April 2001 bekannt, Masako zeige Anzeichen einer Schwangerschaft. Doch es ist "nur" eine Tochter, die geboren wird, die inzwischen 23-jährige Aiko.

Masako schlägt der Druck, einen Sohn zu gebären, weiter schwer auf die Psyche. Leichter wird es erst, als der jüngere Bruder von Kaiser Naruhito für einen männlichen Nachkommen sorgt: Hisahito. 

Nervös sei er gewesen, lässt Prinz Hisahito nach seiner ersten Pressekonferenz verlauten. Doch seiner zukünftigen Aufgabe ist er sich bewusst: "Als junges Mitglied der kaiserlichen Familie bin ich entschlossen, meine Rolle auszufüllen." 

Ab April strebt Hisahito einen Universitätsabschluss an der Uni Tsukuba in Biologie an. Sein Studienfach ist keine Überraschung, interessiert er sich doch schon als Kind für Insekten und die Natur. 

Für großes Aufsehen sorgt Prinz Hisahito im März 2021: Bei einem Nachwuchs-Literaturwettbewerb belegt er unter 97 Einsendungen Platz 2. Das Magazin "Shukan Shincho" enthüllt, dass er Teile seines Aufsatzes über seinen Besuch auf den Ogasawara-Inseln durch "Copy and Paste" erstellt hat. Zähneknirschend gibt das japanische Kaiserhaus den Betrug zu. Dieser Schwindel verfolgt den jungen Royal bis heute.

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