Gegenwartstheater mit Galas und Charts

Gegenwartstheater mit Galas und Charts
Der Band „Sapperment!“ lässt 25 Jahre Nestroy-Preis Revue passieren.

Werner Urbanek, Pressesprecher der Wiener Festwochen, sah im Fernsehen eine Übertragung der französischen Molière-Gala – und wollte sogleich etwas Ähnliches in Österreich initiieren: 1998 gründete er mit KURIER-Theaterkritikerin Karin Kathrein und Rudolf John den Verein „Wiener Theaterpreis“. Der KURIER-Filmkritiker und dessen Frau Alke John hatten bereits den Fernsehpreis ROMY ins Leben gerufen – und brachten ihre Erfahrungen ein. Bei Peter Marboe stieß man auf offene Ohren. Denn der damalige Kulturstadtrat (ÖVP) hatte sich bereits mit dem Gedanken gespielt, einen Theaterpreis einzuführen. So kam es im Oktober 2000 zur ersten Nestroy-Gala.

Ein Vierteljahrhundert später erzählt Petra Paterno, bis 2023 Kritikerin der Wiener Zeitung und nun in der Kunstsektion tätig, die Geschichte des Preises (inklusive des Eklats 2002) nach – im reich bebilderten Band „Sapperment!“. Er wartet mit vielen Fakten und „Nestroy-Charts“ über die am häufigsten nominierten Bühnen, Festivals, Künstlerinnen und Künstler auf. Überlegener Gewinner ist die Burg (254 Nominierungen, 97 Nestroys), abgeschlagen auf den Plätzen das Volkstheater (72 bzw. 26) und die Josefstadt (69 bzw. 19).

Herausgegeben wurde der Sammelband von Paterno zusammen mit Margarete Affenzeller (Standard) und KURIER-Redakteur Wolfgang Kralicek. Als Autoren engagierten sie jene, die „den besten Überblick über das Theatergeschehen im Land haben: unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Nestroy-Jury“, darunter Karin Cerny, Sonja Harter und Julia Schafferhofer. Ergänzt werden die Beiträge und Interviews mit 25 Grußadressen – u. a. von Emmy Werner, Anna Badora und Kay Voges.

Gegenwartstheater mit Galas und Charts

M. Affenzeller, W. Kralicek, P. Paterno (Hg.): „Sapperment!“, Molden, 216  S., 26 Euro

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