So schneidet man einen übergroßen Ginkgo zurück

„In meinem Garten wächst ein Ginkgo-Baum. Das Wachstum des Baumes ist dynamisch, sodass er vor zwei Jahren die Giebelhöhe des Hauses überragte und weit in die angrenzende Straße ragt.
Im Sommer hat sich das Laub an den Blattspitzen braun verfärbt, der Baum trägt viele Früchte. Ist diese Veränderung an Laub und Früchten üblich? Wie kann man den Baum kürzen, ohne erheblichen Schaden anzurichten?“, fragt ein Leser.

Johannes Käfer leitet den Gärtnereibetrieb „Blumen Käfer“ im Mostviertel
Der Gärtner rät: „Bäume, die sehr groß werden und stark wachsen, sollten in den ersten Jahren nach der Pflanzung geschnitten werden, um eine gut verzweigte Krone zu erziehen. Das ist umso wichtiger, wenn Bäume in die Nähe von Gebäuden gepflanzt werden. Ein Schnitt von älteren, bereits großen Bäumen ist möglich, sie sollten aber beachten, dass ein starker Rückschnitt einen sehr starken Austrieb bewirkt und die Krone ihre Form verliert.
Ein Ginkgo verzweigt sich grundsätzlich erst im Alter gut, bis dahin wächst er eher wie ein Nadelbaum, der er auch botanisch gesehen ist“, erklärt Gärtner Johannes Käfer. „Sie können den Leittrieb zurücksetzen, also den Wipfel herausschneiden und die Seitenäste nur so viel einkürzen, wie unbedingt nötig.
Rückschnitt im Februar
Das machen Sie am besten Mitte Februar, wenn es nicht mehr so kalt ist– eine Alternative wäre die Zeit kurz vor dem Laubfall. Wenn ein Baum ungewöhnlich viele Früchte trägt, kann das ein Zeichen für Schwäche sein.
Pflanzen, denen es nicht gut geht, investieren viel Energie in die Arterhaltung, die Frucht- und Samenbildung. Das könnte auch ein Grund sein, warum die Blätter braun werden. Grundsätzlich ist der Ginkgo sehr Stadtklima-tauglich und kommt mit wenig Wasser aus. Wenn es aber zu nass ist, kann es zu Problemen kommen.“
Kommentare