Trump-Zölle: Diese Autos laufen in Mexiko vom Band

Trump-Zölle: Diese Autos laufen in Mexiko vom Band
VW, Audi, BMW, Mercedes und Nissan produzieren in Mexiko. Wir haben uns angesehen, welche Fahrzeuge das sind.

Zusammenfassung

  • US-Präsident Trump verhängt neue Zölle von bis zu 25% auf Produkte aus Kanada und Mexiko, was besonders die Autoindustrie trifft.
  • In Mexiko produzieren VW, Audi, BMW und Nissan Fahrzeuge, die größtenteils in die USA exportiert werden.
  • Die neuen Zölle könnten zu einer Verlagerung der Produktion von Mexiko in die USA führen, um Kosten zu sparen.

US-Präsident Trump hat seine Drohung am Wochenende wahr gemacht und per Dekret neue Zölle gegen Kanada, Mexiko und China verhängt. Wie das Weiße Haus am Samstag auf X mitteilte, beträgt der Zollsatz für Produkte aus den Nachbarstaaten Kanada und Mexiko bis zu 25 Prozent.

In Mexiko trifft das vor allem die Standorte von einigen Autoherstellern, von denen ein beträchtlicher Anteil der Produktion in die USA geht. 

Denkt man an Mexiko und Autoproduktion, fällt vielen immer noch der VW Käfer ein, der noch bis 30. Juli 2003 bei Volkswagen de Mexiko produziert wurde. Aktuell werden in Puebla die VW-Modelle Jetta, Tiguan mit langem Radstand und Taos hergestellt. 2023 liefen rund 350.000 Fahrzeuge vom Band.

Auch BMW fertigt in Mexiko und aktuell bereitet das BMW Group Werk San Luis Potosí die Produktion der Neuen Klasse vor. Dazu wurde mit dem Bau einer lokalen Hochvoltbatterie-Montage sowie der Erweiterung von Karosseriebau sowie Montage- und Logistikflächen begonnen. 800 Millionen Euro investiert BMW in den Ausbau des mexikanischen Produktionsstandorts. Mit der Neuen Klasse, die auch in München und in Debrecen/Ungarn hergestellt wird, hat BMW große Pläne - es soll eine ganze Familien von Elektrofahrzeugen werden, beginnend mit einem SUV. Ab 2027 soll die Produktion anlaufen, aktuell laufen in Mexiko die 3er Limousine, das 2er Coupé bzw. die entsprechenden M2-Modelle vom Band.

In San José Chiapa, 60 Kilometer entfernt von VWs Standort in Puebla, betreibt Audi ein Werk. Die Ingolstädter fertigen dort das SUV Q5 für die Märkte in Europa, USA und Kanada. Pro Jahr werden rund 180.000 Fahrzeuge hergestellt. 98 Prozent der Autos gehen in den Export, davon 40 Prozent allein in die USA.

Nissan hat ein Werk in Aguascalientes. Zu den Fahrzeugen, die hier hergestellt werden, zählen der Sentra, der March, der Kicks, der Versa und der Pick-up NP300  (alle bei uns nicht erhältlich). Als Joint-Venture zwischen Nissan und Mercedes wurde 2015 hier die Compas-Fabrik gegründet, die seit 2017 Fahrzeuge produziert - so für Nissans Nobelmarke Infinit und Mercedes hat hier eine Produktionsstätte (neben China) für das SUV GLB.

Aber auch amerikanische Firmen betreiben Autofabriken in Mexiko - so Ford (der elektrische Mustang Mach-e kommt aus Mexiko) und auch General Motors.

Neue Zollschranken der USA werden hier zum ernsten Problem, sagt Branchenexperte Stefan Hecht von der Unternehmensberatung Advyce & Company. Denn mit einem zusätzlichen Aufschlag rechnet es sich kaum noch, Autos aus Mexiko in die USA zu schicken. Als Reaktion erwartet er, dass die Hersteller zumindest einen Teil der Fertigung von Mexiko in die USA verlagern, wo VW, BMW und Mercedes ebenfalls Werke haben.

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