VW ID: Freund Nummer 5 ist ganz schön kommunikativ

VW ID: Freund Nummer 5 ist ganz schön kommunikativ
VW ID.5 im Test: Das große SUV-Coupé ist ein guter Gefährte. Weil er kommuniziert, intelligent mitlenkt und schnell wieder unter Strom steht.

Zwei Wochen Autotest mit dem ID.5 – das ist wie Autofahren mit einem Freund. Das hat damit zu tun, dass die neueste VW-Generation mit der Fahrerin richtig nett kommunizieren kann. Nämlich so: dem Auto nahekommen, der ID.5 zwinkert und erleuchtet. Tür öffnen, der ID.5 schiebt den Sitz nach hinten. Starten, der ID.5 rückt den Sitz zurecht und fährt seine Lichtspiele auf. Letzteres zeigt sich besonders schön, wenn das Navigationssystem arbeitet: Dann leuchtet ein Lichtband den richtigen Weg, indem es über die gesamte untere Breite der Windschutzscheibe anzeigt, in welche Richtung man fahren soll – zusätzlich zu Head-up-Display und klassischem Navigationssystem.

VW ID: Freund Nummer 5 ist ganz schön kommunikativ

VW ID.5: Das große SUV-Coupé kommuniziert mit dem Lenker

Was das Auto noch kann: mit „Hallo, ID“ angesprochen werden. Das geht leider nur ganz okay, ist oft zu langsam und versteht meistens nicht (an dieser Stelle: Liebe Grüße an Cariad, bitte genau hier verbessern). Nun: Insgesamt viel Technik und IT, die da für allerlei Spielereien und Annehmlichkeiten sorgen. Für manche vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber Zukunftsmusik allemal.

 

VW ID: Freund Nummer 5 ist ganz schön kommunikativ

VW ID.5: Vollelektrisch, 2,2 Tonnen schwer, auffällig

Guter Gleiter

Der ID.5: Das ist also das vollelektrische SUV-Coupé von VW. Optisch anders als der ID.4, weil ein Stück größer und hinten eben coupéhaft – und somit ein bisschen schräger, ein bisschen sportlicher. Das Aussehen sorgt auf der Straße für den einen oder anderen Hingucker, zumal der Wagen richtig viel Masse hat: 4,6 Meter lang, 1,9 Meter breit und fast 2,3 Tonnen schwer. Das Kofferraumvolumen ist beachtlich (549 bzw. 1.561 Liter), wenn auch durch die Schräglage der Heckklappe nicht immer ganz praktisch. Das Raumangebot auf den vorderen und hinteren Sitzen ist dafür richtig üppig, da ist für jede Körpergröße und für jeden Kindersitz ausreichend Platz, obwohl sich das Dach beim Coupé nach hinten abschrägt.

VW ID: Freund Nummer 5 ist ganz schön kommunikativ

VW ID.5: Aufgeräumtes Armaturenbrett, übersichtlich. Gute Software, aber langsame Sprachsteuerung.

Zum Fahrverhalten des ID.5 in seiner Pro-Performance-Ausführung mit 204 PS gibt es wenig Auffälliges zu sagen. Typisch elektrisch und dynamisch, natürlich stufenlos und fließend. Der ID.5 Pro Performance ist aber keine davonzischende Rakete, sondern der satte Gleiter. Mit guten Kraftreserven, wenn man sie denn braucht. Unser Stromverbrauch im Stadt-Land-Autobahn-Schnitt pendelte sich – wie üblich bei dieser Fahrzeugkategorie – bei rund 18 bis 20 kWh pro 100 Kilometer ein. Laut WLTP kommt man mit der 77-kWh-Batterie 544 Kilometer weit, in der Praxis waren es im warmen Oktober dann doch eher 450 Kilometer.

VW ID: Freund Nummer 5 ist ganz schön kommunikativ

VW ID.5: Großer Kofferraum mit schräger Coupè-Klappe, im doppelten Boden sind die Ladekabel versteckt

Fährt von selbst

Ziemlich gut funktioniert das autonome Fahren auf der Autobahn. Mit „Travel Assist“ behält der ID.5 das Verkehrsgeschehen im Auge, tastet mit seinen Sensoren alle umliegenden Autos und Hindernisse ab (schaut im Head-up-Display aus wie bei einem Videospiel), steuert mit dem Tempomat die Geschwindigkeit und hält zudem den Abstand zum Vorderauto. Bleibt allein das Lenken und Blinken bei Überholmanövern für die Fahrerin übrig, viel mehr ist auf der Autobahn nicht mehr zu tun.

Wobei, doch, denn es gibt ein kleines Manko: Der ID.5 glaubte fälschlicherweise mehrfach, dass auf der A5 plötzlich nur noch 80 statt 130 km/h erlaubt wären, und bremste die Geschwindigkeit runter. Da musste man also als Fahrerin des Öfteren korrigieren.

VW ID: Freund Nummer 5 ist ganz schön kommunikativ

VW ID.5: Viel Platz im Innenraum, vorne wie hinten.

Schnell laden

Erfreulich zeigt sich beim ID.5 die Geschwindigkeit beim Stromladen. Wir haben das Glück einer 50-kW-Ladesäule (mitten in Poysdorf), wo der ID.5 in einer Stunde von fast leer auf fast voll lädt. An der klassischen 11-kW-Säule ist es in gut vier Stunden so weit.

Alles in allem zeigt der ID.5, wie alltagstauglich Elektroautos heute sind. Der Preis dafür: Der Pro Performance startet bei 54.790 Euro, in unserer gut ausgestatteten Variante (mit Interieur-, Design- und Sport-Paket sowie Anhängekupplung) schlagen 69.968 Euro zu Buche.

Das gefällt gut
Dass der ID.5 mit der Fahrerin kommuniziert und schöne Lichtspiele aufführt, die auch noch praktisch sind. Die Größe ist familientauglich, großes Platzangebot im Inneren.

Das gefällt nicht
Dass es bei der Sprachsteuerung hakt und das Auto auf der Autobahn falsche Höchstgeschwindigkeiten annimmt. Die nicht beleuchtete Leiste unter dem Mittelbildschirm sollte man endlich mit Licht erhellen.

Details 
VW ID.5 Pro Performance mit 150 kW (204 PS) und Heckantrieb;
von 0 - 100 km/h: 8,4 Sek.,
160 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Eigengewicht: 2.274 Kilogramm.
Stromverbrauch kombiniert: 17,6 kWh/100 km. 
Reichweite lt. WLTP: 544 km. In der Praxis eher 450 km.

Preis: ab 54.790 Euro, unsere gut ausgestattete Version (mit Interieur-, Design- und Sport-Paket sowie Anhängekupplung: 69.968 Euro.

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