Porsche Cayenne Turbo Coupé: Kräftiger Schwabe mit stimmigem Abgang
BMW hat’s schon vor einiger Zeit vorgemacht und das entsprechende Vehikel hieß X6. Nach dem (nicht unbedingt vorhersehbaren) Erfolg des Bayern springen immer mehr Hersteller auf den Zug auf und machen aus ihren SUV so genannte SUV-Coupés. Heißt: weniger Kofferraum, höherer Preis, aber hübsch anzuschauen.
Bei Porsche mutiert der Cayenne zum Coupé. Verglichen mit dem Ur-Cayenne ist das Coupé etwas länger, kommt mit niedrigerer Dachlinie und breiterer Spur. Und das Kennzeichen ist von der Heckklappe in den unteren Stoßfänger verschoben worden. Die niedrige Dachlinie hinten kompensiert man mit tiefer angebrachten Rücksitzen, somit sitzt man auch im Fond bequem, der Kofferraum ist aber um 145 Liter kleiner ausgefallen.
Noch ein Unterschied: Der Heckspoiler sitzt am unteren Ende der Heckscheibe – grundsätzlich elegant verborgen – und klappt aus, wenn mehr Anpressdruck gefragt ist. Im konkreten Fall ab 90 km/h. In ausgefahrener Form wirkt der Spoiler innerhalb der sonst sehr feschen Karosserieform eher, sagen wir, merkwürdig.
In punkto Fahrverhalten lässt das Cayenne Coupé keine Zweifel aufkommen, dass man in einem Porsche sitzt. Wenn es, wie in unserem Fall der Turbo ist, sowieso nicht.
Turbo
550 PS sorgen für Vortrieb und die Kraft hat sogar mit dem Leergewicht des Cayenne Coupe, das 2,2 Tonnen ausmacht, leichtes Spiel. Beim Tritt aufs Gaspedal sprintet der Porsche d'rauf los, wie ein gereizter Rodeobulle und Tempo 100 ist in weniger als 4 Sekunden erreicht. Aber eigentlich noch beeindruckender ist die Gegegenkraft, die Porsche in Form von so genannten Porsche Surface Coated Brakes mit Wolframcarbid-Beschichtung verbaut. Der Tritt aufs Bremspedal will gut dosiert sein (sonst erschrecken Fahrgäste und hinterher fahrende gleichermaßen).
Tatsächlich ist es den Porsche-Entwicklern gelungen, ein auf dem Papier derart behäbiges und schweres Auto agil und leichtfüßig wirken zu lassen - natürlich nur solange man innerhalb der Grenzen der Physik bleibt. Fürs agile Handling auf kurvigen Straßen (aber auch in der City) sorgt vor allem die Hinterachslenkung. Man hat damit das Gefühl, in einem viel kompakteren (Sport-) Wagen unterwegs zu sein.
Die ist optional und damit sind wir bei den nicht gerade wenigen Aufpreisposten. Allradlenkung kostet 2674 Euro extra, war aber nicht das Teuerste in unserem Auto. Das war die Sportabgasanlage. Die lässt den V8 noch Ehrfurcht gebietender klingen (und kostet 3714 Euro extra) - allerdings ohne jemals störend laut zu werden.
Basispreis für das Turbo Coupé sind € 190.764,–. Zum vergleich: Der normale Cayenne Turbo kostet ab € 184.549,-. Hier muss man aber fairerweise hinzufügen, dass das Coupe ein paar Goodies dabei hat, die der Cayenne sonst nicht serienmäßig hat, wie z.B. das Panorama-Festglasdach.
Antrieb: V8-Zyinder-Benziner, 2 Turbolader, 8-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb, Otto-Partikelfilter, Start-Stopp-System;
Hubraum: 3996 cm³
PS/kW: 550/404 maximales Drehmoment: 770 Nm bei 2000 – 4500 U/min
Fahrleistungen: 0 – 100 km/h in 3,9 Sekunden, Spitze 286 km/h; EU 6d Temp.
Fahrwerk: Einzelradaufhängung, Mehrlenkerachse vorne und hinten, elektromechanische Servolenkung. Hinterachslenkung. elektronische Hinterachs-Differenzialsperre, Adaptive Luftfederung inkl. aktiver Dämpfer-Verstellung PASM, Porsche Fahrstabilisierungssystem mit ABS, ASR, ABD, MSR und Gespannstabilisierung, 4 Scheibenbremsen, innen belüftet. Elektrische aktive Wankstabilisierung.
Maße (LxBxH):4939 x 1989 x 1653 mm Radstand: 2895 mm
Kofferraum: 598 – 1510 l
Gewicht: 2200 kg/Gesamtgewicht: 2915 kg
Tankinhalt: 90 Liter
Normverbr. 11,4 l/100 km 261 g/km CO²/Testverbrauch: 13,5 l/100km
Preis:190.764 €/Preis Testwagen:215.526 €
Motorbezogene Versicherungssteuer: 3299,15 €
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