Opel Zafira Life: Fescher Van für Familie und Freizeit
Dass sich Fahrzeuge im Format eines Quader gut verkaufen lassen, ist nichts Neues. Allerdings gilt das nicht mehr hauptsächlich für Unternehmer, Shuttle-Service-Anbieter oder kinderreiche Familien, sondern immer mehr auch für Freizeitsportler oder Menschen mit Hobbies, die größeren Platzbedarf mit sich bringen. Nicht umsonst tummeln sich neben dem Klassiker VW Bus und der V-Klasse von Mercedes einige baugleiche Vertreter auf dem Markt: Der Zafira Life hat nahe Verwandte aus den Häusern Peugeot, Citroën und Toyota.
Die Unterschiede zwischen dem Opel und seinen Brüdern zeigen sich optisch innen wie außen. Die freundlich-sympathische Front ist eine der fescheren im Quartett. Die Chromakzente im Grill und die schrägen LED-Nebelscheinwerfer schauen edel und elegant zugleich aus. An den Seiten und am Heck sind die Unterschiede marginal und es besteht akute Verwechslungsgefahr. Auch der Zafira Life verfügt über eine separat zu öffnende Heckscheibe, die sich immer wieder als äußerst praktisch erweist, da man nicht für jede Kleinigkeit die große Ladeluke wieder komplett aufwuchten muss. Das spart Zeit und auch Kraft.
Im Innenraum gibt es ebenfalls viele Ähnlichkeiten und eine Menge Auswahlmöglichkeiten bezüglich Sitzkonfiguration: Zwischen fünf und neun Sitzplätzen stehen zur Wahl. Die hinteren können bei Bedarf alle ausgebaut und in der Garage verstaut werden. Unser Testfahrzeug war mit 8 Sitzplätzen ausgestattet, was sich mit dem kurzen Radstand als eher unpraktisch erwiesen hat. Ein Shuttle-Service für Personen ohne Gepäck wäre zwar kein Problem, aber hinter der letzten Sitzreihe passt nichts Nennenswertes mehr in den Kofferraum. Nimmt man die letzte Reihe heraus, ergibt sich ein Fünfsitzer mit sehr großem Stauraum.
Wer Bedarf für eine dritte Sitzreihe hat, sollte zum mittleren Radstand greifen. Aufgrund des Gewichtes der Sitze ist es keine gute Option, regelmäßig auszubauen, sofern man Wert auf gesunde Bandscheiben legt.
Designverfehlung
Was wir auch schon beim Dauertest des Peugeot 308 bemängelt haben, können wir auch hier nicht verstehen. Wie kann ein Schalthebel aus massivem Metall für ein manuelles Getriebe in Serie gehen? Im Winter braucht das Teil so lange, um warm zu werden, dass selbst nach mehreren Minuten Fahrt noch immer ein Handschuh an der rechten Hand nötig ist um Frostbeulen vorzubeugen.
Der 150-PS-Diesel erwies sich als solides Aggregat für den großen Zafira, der damit in nur etwas mehr als zehn Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Der Testverbrauch von 8,5 Liter Diesel auf 100 km geht in Ordnung für diese Fahrzeugkategorie. Die Geräusche im Inneren halten sich in Grenzen und das Schalten geht leicht von der (durch einen Handschuh gewärmten) Hand. Zudem lässt sich der große Rüsselsheimer überraschend wendig auch durch Garagen manövrieren weil seine Größe gut einzuschätzen ist. Eine gute Alternative zu den Platzhirschen.
Antrieb: 4-Zylinder-Diesel mit Direkteinspritzung und Start/Stopp-System, Abgasturbolader, Frontantrieb, manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe
Hubraum: 1997 cm³
PS/kW: 150/110; maximales Drehmoment:370 Nm bei 2000 U/min
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 10,3 Sekunden, Spitze 184 km/h, Euro 6d-TEMP.
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit McPherson-Federbeinen Querlenkern und Stabilisatoren, hinten Einzelradaufhängung mit Längslenkern, Schraubenfedern und Stoßdämpfern. vorn/hinten Scheibenbremsen (vorne innenbelüftet), Elektro-hydraulische Servolenkung, ABS, ESP, Anhängelast gebremst/ungebremst 2.300/750 kg.
Garantie 2 Jahre ohne Kilometerbegrenzung.
Maße (L x B x H):4.606 x 2.010 x 1.905 mm Radstand: 2.925 mm
Wendekreis: 11,3 m
Kofferraum: 224 bis 3.397 l
Zuladung: 758 kg/Gesamtgewicht: 2.700 kg
Tankinhalt: 70 l
Normverbrauch: 6,9 l/100km 182 g/km CO²/Testverbrauch: 8,5 l/100km
Preis:50.160 €/Preis Testwagen:53.159 €
Motorbezogene Versicherungssteuer:658,44 €
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