Oberklasse: Wie die Franzosen mit der Luxuslimousine DS 9 die Konkurrenz fordern
In der SUV-Schwemme könnte man fast vergessen, wie schön eine Stufenhecklimousine sein kann – und wie angenehm zu lenken. Noch dazu, wenn sie mit französischem Schick angefahren kommt.
Vor gut acht Jahren hat sich DS von Citroën als eigenständige Marke abgespaltet. Macht seither eigene Fahrzeuge mit eigener Linie. Preislich in der oberen Klasse, aber mit viel Komfort und Liebe zum Detail. Etwa: die kleine Anlehnung an den legendären Citroën DS in Form von hübschen Blinkleuchten auf dem Dach.
Noblesse
Die Überraschungen beim DS 9 beginnen beim Einsteigen. Die Türgriffe fahren elektrisch aus, das Fahrzeuginnere empfängt mit auffallend stark duftendem Echtleder. Zu den Sitzen sollte man eher Fauteuils sagen, sie sind gepolstert, auffallend gesteppt, mit Ziernähten versehen. Die analoge Uhr in der Mitte des Cockpits klappt sich um die eigene Achse drehend auf. Viel Chrom, viele hübsche Details, noble Wirkung.
Die Navigation und das Infotainment funktionieren nach der Peugeot-Citroën-Logik, wir erkennen etwa die praktischen Direktwahltasten wieder und auch die Software. Alles logisch und praktisch angeordnet. Hinten könnte es kaum großzügiger sein. Das Auto misst 4,93 Meter Länge, der Radstand ist 2,90 Meter. Weshalb es im Fond auch für Riesen gut Platz gibt. Unsere Ausstattungsvariante kommt zusätzlich mit Sitzheizung, Sitzlüftung und Massagefunktion – ja, hier fühlt sich auch der französische Präsident sicher sehr heimelig.
Für unseren Test konnten wir den Plug-in-Hybrid E-Tense 250 Rivoli+ fahren. Der hat genügend Kraft mit 250 PS Systemleistung (200 PS aus dem Verbrenner, 110 PS vom vorderen Elektromotor), sodass man selbst rein elektrisch flott (bis 135 km/h) und auch ziemlich lange vorankommt. Der Elektromodus passt auch gut zum DS 9, dann gleitet er noch lautloser durch die Gegend, die dick verglasten Fenster schaffen eine herrliche Stille. Wir haben mit dem E-Tense gute 50 Kilometer Elektroreichweite geschafft, der Kraftstoffverbrauch lag im Schnitt bei rund 7,3 Liter.
Hervorheben muss man beim DS auch noch die ausgeklügelte Federung. Das schwebende Fahrgefühl schafft eine Kamera, die die Straße abtastet und die Dämpfung je nachdem einstellt. Das ist kommod und schaukelt nicht.
Preislich beginnt der E-Tense 250 Rivoli+ (Plug-in-Version) bei 62.900 Euro. Für eine Luxuslimousine mit diesen Extras – und im Vergleich zu Mitbewerbern – durchaus anständig.
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