Nissan Townstar vs. Mercedes Citan: Geschwistervergleich
Würde man sich ein Auto nach ästhetischen oder prestigeträchtigen Gesichtspunkten aussuchen, die Wahl würde wohl kaum auf einen Hochdachkombi fallen. Der Pragmatik zuliebe geht man als Familie so manchen Kompromiss ein, so auch diesen. Wir haben zwei Vertreter der Gattung getestet, zwei Geschwister gewissermaßen: den Townstar von Nissan und den Citan aus dem Hause Mercedes, beide sind aus einer Kooperation mit Renault entstanden. Daher stammt auch die Ähnlichkeit mit dem Kangoo.
Platzangebot
Klar, in beiden ist dank der Kastenwagen-Gene ausreichend Platz: Kinderwägen, Surfbretter, Neufundländer – alles findet hier im Kofferraum seinen Platz, vielleicht nicht unbedingt zeitgleich. Sowohl im Citan als auch im Townstar kann die Sitzbank im Fond im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geteilt und umgelegt werden.
Sollten doch kleine Kinder mitfahren: Bei beiden Pkw ist es möglich, im Fond drei Kindersitze nebeneinander zu befestigen. Isofix-Verankerungen sind auf den äußeren Sitzen und dem Beifahrersitz eingebaut. Ungezählte Ablagefächer sind über das Auto verteilt, in denen sich alles Mögliche verlieren lässt. Die Kinder steigen beim Townstar und beim Citan über eine der Schiebetüren links oder rechts ein – das lieben sie, ebenso wie die Garagen-Nachbarn. Der einzig sofort ersichtliche Unterschied liegt in der Heckklappe: Bei Nissan klappt sie nach oben auf, bei Mercedes ist es eine Flügeltür.
Innenleben
In einer Sache ist der Citan dem Townstar jedoch klar überlegen: Beim Infotainment-System. MBUX heißt es beim Citan, wie auch bei allen anderen neuen Mercedes-Modellen. Das Display reagiert ohne Verzögerung, die Menüs sind logisch angeordnet, die Spracherkennung funktioniert gut. Beim Townstar hingegen muss man damit rechnen, dass das Display oft langsam anspricht, manchmal kann das mehrere Minuten dauern. Aber gut, man kann den Townstar auch dann fahren, wenn sich das Display kurz ausruhen möchte. Bei einem Tesla wäre das nicht der Fall.
Cockpitvergleich: Links der Nissan, rechts der Mercedes
Der Citan ist in den Details ein wenig schicker als der Townstar, etwa die runden Lüftungsdüsen, das Lenkrad aus der A-Klasse, die Sitzbezüge. Dennoch fehlt es einem auch im Townstar an nichts. In den Fahreigenschaften sind beide solide. Der Townstar zieht besser an. Aber klar, unser Nissan-Testmodell ist auch höher motorisiert als jenes von Mercedes (Benziner mit 130 PS vs. Diesel mit 95 PS). Und: Er ist ein wenig günstiger.
Das gefällt
Er ist, was er ist: Hochdachkombi mit viel Platz und guter Übersicht
Das gefällt nicht
Wenig innovativ
Daten
Maße (L/H/B mm): 4.486/1.838/1.860
Kofferraumvolumen: 775–2.800 Liter; vier Zylinder Benzinmotor mit 1,3 Litern Hubraum und
96 kW/130 PS;
Preis Testwagen (Ausstattung Tekna): 33.113 Euro
Das gefällt
Famoses Interieur
Das gefällt nicht
Wenig innovativ
Daten
Maße (L/H/B mm):
4.498/1.811/ 1.859; Kofferraum-Volumen: 517–2390 Liter; zwei Benziner mit 1,3 Litern Hubraum und 75 kW/102 PS oder 96 kW/131 PS sowie einen Diesel, mit 1,5 Litern und 70 kW/95 PS;
Citan Tourer 110 Testwagen Preis: 34.807 Euro
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