Ford Puma im Test: Was kann das neue, kleine SUV?
Kenner der Marke werden sich vielleicht noch erinnern. Puma? Gab es so etwas nicht schon einmal von Ford? Richtig, das war noch in den 90ern und mit dem Puma von 2019 hatte der „alte Puma“ außer dem Namen – weil als kleines, sportliches Coupe gedacht – nichts gemein.
Nun bedient man sich bei Ford wieder des Namens und nunmehr ist es ein kompaktes SUV, oder Crossover oder was man auch immer in den Marketingabteilungen hier sehen will. Und, ja, der Puma macht optisch durchaus etwas her, trägt nicht zu dick auf, hat aber seine Rundungen und Sicken dort, wo sie zu einem hübschen Äußeren beitragen. Und auch von Staunachbarn und Passanten wurde uns (also dem Auto) der eine oder andere interessierte oder anerkennende Blick zugeworfen.
Mit 4,19 Metern Länge bleibt der Puma kompakt, bietet dabei aber eine SUV-typische, gute Rundumsicht. Im Inneren findet man sich recht schnell zurecht, das digitale Anzeigendisplay ist gut ablesbar und ja, vieles wird über einen Touchscreen gesteuert. Der ist, nicht so wie anderen Autos, zum Fahrer gedreht, sondern soll offenbar für alle gut ablesbar sein – ist er auch (genau so ist es auch beim neuen Kuga). Die Bedienung mittels Wischen und Drücken funktioniert problemlos, dabei hat Ford einige wichtige Funktionen wie Lautstärke oder Temperaturregelung separat steuerbar gelassen, was die Bedienung nochmals gut tut.
Wir sind den Puma mit einer interessanten Motorisierung gefahren, nämlich mit einem 1,0-l-Dreizylinder-Benziner mit Mild-Hybrid-System und 48-Volt-Technik. Die Antriebseinheit leistet 125 PS und das ist allemal genug für das kompakte SUV. Die 48-Volt-Hybridtechnik macht sich vor allem beim Einsatz des Start-Stopp-Systems angenehm bemerkbar. Der Motor geht beim Ausrollen kurz vor dem Stillstand aus und erwacht sehr sanft wieder zum Leben (bei Ford übrigens dann, wenn man den Gang einlegt). Wie ist die Geräuschkulisse, bei Dreizylindern immer ein heikler Punkt, sonst? Es gibt hier nichts auszusetzen, natürlich entwickelt der Motor den kernigen Dreizylinderklang, wird aber dabei nicht unangenehm laut. Gekoppelt ist der Motor an ein 6-Gang-Schaltgetriebe und die Kraft wird über die Vorderräder auf die Straße gebracht. Ford baut serienmäßig einen Fahrdynamikschalter ein, um das Auto bzw. die Traktionskontrolle auf verschiedenen Untergründen feinzutunen. Zur Auswahl stehen Normal, Eco, Sport, rutschig und unbefestigte Straßen – wobei man mit Normal wunderbar bedient ist – auch eine Parallele zum größeren Bruder Kuga.
Keller mit Abfluss
Und damit kommen wir zur fantasievollen Kofferraumgestaltung des Puma. Der Laderaum ist grundsätzlich mit 456 Litern ausreichend groß und die Rücksitze sorgen, wenn umgelegt, für eine ebene Ladefläche. Unter dem Kofferraumboden gibt es noch die sogenannte Megabox, eine Art Kellerabteil, das nochmals 80 Liter bietet.
Dem nicht genug, hat man hier einen „Abfluss“ eingebaut. Wozu? Wenn man sehr dreckiges Zeug hier reinwirft, kann man dann auch gleich die Reinigung vornehmen und das Wasser über den Abfluss rausrinnen lassen. Bei Ford haben sie zur Veranschaulichung des Ganzen sogar Hunde drin gebadet (das haben wir uns und etwaigen zu Testzwecken angeschleppten Vierbeinern erspart – wir glauben auch so, dass das machbar ist).
Preis
Was kostet der Ford Puma? In der von uns gefahrenen Version 1,0 MildHybrid mit der sportlich gehaltenen ST-Line X (die es übrigens nur in Verbindung mit diesem Motor gibt) ab € 28.490,–.
Den 125-PS-Benziner gibt es auch ohne Hybrid und ist so mit der Einstiegs-Ausstattung Titanium ab € 25.490,– zu haben.
Antrieb
3-Zylinder-Benziner, Mild-Hybrid, Frontantrieb,
6-Gang-Schaltgetriebe. Hubraum: 999 cm3 ; 125 PS/92 kW, max. Drehmoment 200 Nm bei 1750 U/min
Fahrleistungen 0–100 km/h in 9,8 Sekunden, Spitze 191 km/h
Maße
Länge x Breite x Höhe 4207 x 1805 x 1537 mm;
Kofferraum: 468–1161 Liter
Verbrauch
5,6 Liter/100 km, 126 g CO2/km; Testverbrauch: 6 Liter
Preis
€ 28.490,–
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