Ford Explorer: Ein E-SUV will entdeckt werden

Zusammenfassung
Ford hat mit dem Explorer ein Elektro-SUV im Sortiment, das bekannte VW-Technik nutzt.
Als Allradversion hat der Explorer einen 79-kW-Akku verbaut.
Ford hat sich für den Explorer einige smarte Details einfallen lassen.
Die Nachrichtenlage rund um das Ford-Werk in Köln, wo der Explorer produziert wird, war zuletzt nicht wirklich positiv. Ein Problem ist, dass Ford von Explorer und Capri nicht so viele Fahrzeuge verkauft, wie von den Ford-Leuten eigentlich angedacht war.
Mit dem Explorer (deutsch: Entdecker) hätte man ja eigentlich ein Fahrzeug, das gerade recht scheint, wenn man ein praktisches Elektroauto sucht. Fesches (mit dem Red Dot Award ausgezeichnetes) Design und von den Abmessungen und Platzangebot her gerade recht für Familien. Technisch teilt sich der Explorer die Gene mit entsprechenden Produkten aus dem VW-Konzern, wie dem ID.4. Das sieht man dem Explorer aber von außen nicht an – innen ist es dann etwas anders, aber dazu später.

Das Platzangebot ist jedenfalls ohne Fehl und Tadel und auch im Kofferraum findet sich mehr als ausreichend Stauraum. Unter dem Kofferraumboden hat man ein Kellerabteil, wo sich z. B. das Ladekabel sauber verstauen lässt. Da vermisst man auch einen Frunk vorne, der sonst gern bei Elektroautos zum Einsatz kommt, nicht wirklich.
Innen findet man mehr Parallelen zu VW-Produkten (so man mit diesen vertraut ist) – beispielsweise den Wählhebel für die Fahrstufen oder die mäßig praktische Ausdünnung der Fensterheberschalter – wenn der Fahrer die hinteren Fensterheber bedienen will, muss er dies zunächst über einen Rear-Knopf auswählen. Und wenn wir schon bei den Kritikpunkten sind: Die leidige Touchslider-Steuerung, z. B. für die Audio-Lautstärke, hat auch der Ford übernommen. Dass man selbige auch über eine kleine Fläche am Lenkrad regeln kann, macht es nicht wirklich besser.

Clevere Details
Sonst ist die Menüführung über den großen hochformatigen Touchscreen gar nicht schlecht. Man findet sich bald zurecht und über sogenannte Shortcuts kann man öfter genutzte Funktionen schneller auffindbar machen. Ein anderer Vorzug des Bildschirms ist freilich analoger Natur. Der Schirm ist in zwei Stellungen arretierbar, was grundsätzlich erfreulich ist, und in der schrägen Stellung verdeckt er die Ablagen in der Mittelkonsole. Praktisch auch das große Ablagefach zwischen den Sitzen. Die sogenannte Soundbar auf dem Armaturenträger kann als cool angesehen werden.


Mit Allradantrieb
Wir fahren den Explorer als AWD Extended Range, das ist quasi die höchste und leistungsstärkste Ausbaustufe. Hier fährt man mit Allradantrieb und nachdem die beiden E-Motoren hier 250 kW/340 PS liefern, wird die Kraft auch gut auf die Straße übertragen. Zum positiven Fahreindruck trägt auch die Lenkung bei, die zwar eher leichtgängig ist, aber durchaus die nötige Exaktheit vermittelt.
Der Strom wird beim AWD in einem 79-kWh-Akku gespeichert und das soll für bis zu rund 530 Kilometer Reichweite gut sein. Im Vergleich zum 77-kWh-Akku wird hier die Energie schneller abgegeben, hat uns der Ford-EV-Chef von Europa anlässlich der Präsentation des Autos erklärt – und für den sportlicheren Explorer passt das ja ganz gut. An der Energieabgabe gibt es jedenfalls nichts auszusetzen. Der Ford beschleunigt flott, es gibt aber keinen unangenehmen Kick ins Kreuz.
Das gefällt
Gutes Platzangebot, clevere Details.
Das gefällt nicht
Touchslidersteuerung ist und bleibt unpraktisch.
Daten
Länge 4468 mm, Laderaumvolumen 527 – 1455 Liter. Antrieb Dual Elektromotor, Allrad, Systemleistung 250 kW/340 PS, Reichweite 523 – 536 km.
Wir sind den Explorer mit einem Verbrauch von rund 19 kWh/100 km gefahren, das ist für so ein Auto gut. Nachladen geht an einem DC-Lader beim AWD übrigens mit bis zu 185 kW.
Der Explorer kostet mit großem Akku, Allrad und Premium-Ausstattung 55.800 Euro (Liste). Das günstigste Modell ist ab 41.200 Euro zu haben – hier fährt man mit der Basisausstattung, Heckantrieb und einem 52-Akku.
Aktuell gibt’s bei Ford übrigens Aktionspreise, wodurch der Explorer noch günstiger kommt.
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