Citroen Berlingo XL im Test: Taugt der "Bingo" als Familienauto?
Er war immer eine Option für alle, die Pragmatismus der Ästhetik unterordnen können: der Hochdachkombi. Dass beides in Einklang möglich ist, zeigt die dritte Generation des Citroën Berlingo, der dieses Segment 1996 begründet hat. Denn für das einstige hässliche Entlein der Straße bekommt die Fahrerin tatsächlich anerkennende Worte: „Cool“, so sehe er aus.
Für die Großfamilie ist der Berlingo, oder „Bingo“, wie wir ihn nennen, eine sichere Bank. Wir sind die XL-Version in der Ausstattungsvariante „Shine“ gefahren. Auf einer Länge von 4,75 Metern können bis zu sieben Menschen mitfahren und noch immer ist massig Platz im Kofferraum, für den Kinderwagen, Roller, Kinderfahrrad und alle möglichen Taschen.
Die zwei Sitze in der dritten Sitzreihe lassen sich auch recht einfach hinausnehmen, sollte noch mehr Platz benötigt werden. Da es möglich ist, einzig das Fenster der Heckklappe zu öffnen, lässt sich der Kofferraum bis ins letzte Eck anfüllen. Der einzige Makel in Sachen Sitz- und Raumangebot ist, dass die Sitze der ersten Reihe im Fond nicht verschiebbar sind. Wer auch immer den Mittelsitz einnehmen darf, tut also gut daran, zuerst einzusteigen. Irgendwo muss sich der Preis ja widerspiegeln.
Kindersitze können auf diesen drei Plätzen per Isofix montiert werden. Das ist in nur wenigen Autos möglich. Wir stimmen dem ÖAMTC-Test 2019 zu, dass das ohne große Anstrengungen möglich ist.
Großartig sind die insgesamt 19 serienmäßigen oder optionalen Fahrerassistenzsysteme. Das farbige Head-up-Display, der aktive Spurhalteassistent, der adaptive Tempomat und die Rückfahrkamera mit 180-Grad-Rundumsicht erscheinen unverzichtbar, wenn man sich daran gewöhnt hat. Auch in Sachen Connectivity ist der Berlingo auf einem hohen Niveau unterwegs: Touchscreen, Apple Carplay und induktiven Ladeschalen sind sehr angenehme Beifahrer.
Auf der Straße liegt der Bingo sehr weich, allzu schnell sollte man nicht in Kurven fahren. Dafür schluckt er jede Bodenschwelle.
Der aktuelle Citroën Berlingo ist mit PureTech-1,2-Benzinmotoren und BlueHDi-1,5-Dieselmotorisierungen bestellbar, die die Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllen. Wer will, kann ihn auch mit einem 8-Gang-Automatikgetriebe EAT8 haben. Unser Testauto war mit einem BlueHDi 130 Dieselmotor mit 6-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet. Das stellte sich als geeignete Motorisierung für diese Familienkutsche heraus.
Preislich startet der Berlingo bei 23.000 Euro. Unser Testauto mit netten Extras kostet über 30.000 Euro. Die Ausstattung, das enorme Platzangebot und der faire Preis machen den Berlingo zu einer guten Option für Familien.
Antrieb: 4-Zylinder-Diesel, Hubraum: 1499 cm3, Frontantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe. Leistung: 130 PS/96 kW.
Fahrleistungen: 0 - 100 km/h in 10,5 Sekunden, Spitze 200 km/h
Abmessungen: Länge x Breite x Höhe 4753 x 1921 x 1812 mm; Radstand: 2975 mm; Gewicht: 1704 kg/ zul. Gesamtgewicht: 2310 kg; Kofferraumvolumen: 1050 - 3500 Liter.
Verbrauch: 5,7 Liter/100 km 149 g CO2/km
Preis: 32.310 Euro
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