Suzuki Jimny: Das G'riss um den Bonsai-Offroader hat kein Ende

Suzuki Jimny: Das G'riss um den Bonsai-Offroader hat kein Ende
In Japan reißt man Suzuki den Jimny förmlich aus den Händen. In Europa ist er seit vergangenem Jahr nicht mehr zu haben.

Zusammenfassung

  • In Europa ist der Jimny wegen der Emissionsvorgaben nicht mehr auf dem Markt
  • In Japan musste Suzuki für den fünftürigen Jimny wegen zu hoher Nachfrage die Bestellungen stoppen
  • Die Zukunft des Jimny in Europa ist offen, spekuliert wird über eine Elektrovariante

Das G’riss um den Suzuki Jimny nimmt scheinbar kein Ende. So musste Suzuki in Japan die Bestellungen für den fünftürigen Jimny wieder aussetzen, nachdem man regelrecht überrannt wurde. In Zahlen: Innerhalb von vier Tagen wurden von den Kunden 50.000 Stück geordert. Die Bestellungen würden die Produktionskapazität bei weitem übersteigen und darum könne man nun keine mehr entgegennehmen, heißt es auf der japanischen Suzuki-Webseite.

Suzuki Jimny: Das G'riss um den Bonsai-Offroader hat kein Ende

Diese Sorgen hat man bei Suzuki, was Europa betrifft, mittlerweile nicht mehr. Der Jimny ist bei uns nicht mehr im Angebot. Die Pkw-Version des Jimny wurde 2020 aus dem Programm genommen, eine Fiskal-Lkw-Variante mit zwei Sitzen wurde ab 2021 verkauft und sie lief im vergangenen Jahr aus. Grund für das Verschwinden des Suzuki waren die strengeren EU-Abgasnormen – Stichwort CO2-Flottenziele. Mit 154 g CO2 hatte der kleine Geländewagen einen vergleichsweise hohen Wert. Zu hoch für Suzuki und darum das Aus.

Suzuki Jimny: Das G'riss um den Bonsai-Offroader hat kein Ende

Anderswo auf der Welt ist das kein Thema und in anderen Märkten ist der Jimny sehr wohl nach wie vor erhältlich – als Dreitürer (wie er bei uns erhältlich war) und sogar als Fünftürer ist er mittlerweile im Angebot. Letzterer wird in Indien als Kooperation von Suzuki und Maruti produziert. 

Für die Beliebtheit des Jimny mag es mehrere Gründe geben. Für viele ist das kast’lartige Design der Grund, sich in einen Jimny zu verlieben. Und für manche ist er eine Art geschrumpfte G-Klasse. Im Gegensatz zur G-Klasse war der Jimny aber stets ein leistbares Auto. 2019 zahlte man für den Suzuki hier zu Lande rund 21.000 Euro. Heute werden gebrauchte Jimnys teurer gehandelt und stehen mit rund 25.000 Euro oder mehr in den Listen der Gebrauchtwagenanbieter.

Und natürlich war der Jimny ein robustes, praktisches Arbeitsgerät, geschätzt von Landwirten oder der Jägerschaft. Mit zuschaltbarem Allrad und Untersetzungsgetriebe selbst für herausforderndes Gelände geeignet.

Suzuki Jimny: Das G'riss um den Bonsai-Offroader hat kein Ende

Die Ursprünge des Jimny gehen zurück ins Jahr 1970 als Suzuki den LJ10 herausbrachte. Daraus wurde in den 1980ern der SJ410 und später der SJ413. Unter dem Namen Jimny kam 1998  quasi die dritte Generation des Offroaders in Europa auf den Markt und 2018 der aktuelle Jimny. 

Wird es den Jimny wieder in Europa geben? Angesichts der Verkaufszahlen in anderen Regionen der Welt hat es Suzuki wohl nicht notwendig, bald wieder Europa zu bedienen. Spekuliert wird, dass der Jimny den Mildhybrid aus dem Swift bekommen könnte, der geringere CO2-Emissionen aufzuweisen hat. Oder der Jimny kommt sogar als Elektroauto. In den nächsten Jahren will Suzuki fünf neue Elektroautos für den europäischen Markt bringen – beginnend mit dem elektrischen Vitara, der noch heuer startet.

Kommentare