Autonomes Fahren bei Stellantis: Auch Augen abwenden wird möglich

Autonomes Fahren bei Stellantis: Auch Augen abwenden wird möglich
Derzeit arbeitet das System bis 60 km/h, ein Update soll künftig auch 95 km/h möglich machen.

Zusammenfassung

  • Stellantis entwickelt STLA AutoDrive, das autonomes Fahren bis 60 km/h ermöglicht und künftig auf 95 km/h erweitert werden soll.
  • Das System bietet 'Hands-Free' und 'Eyes-Off' Funktionalitäten, ist mit der Cloud verbunden und unterstützt Over-the-Air-Updates.
  • STLA AutoDrive passt sich an verschiedene Marken und Märkte an, Details zu Modellen sind noch nicht bekannt.

Der große Stellantis-Konzern, zu dem Marken wie Jeep, Peugeot, Citroen, Alfa Romeo, Fiat oder Opel gehören, bringt eine neue Technologie für das autonome Fahren. STLA AutoDrive 1.0 heißt das System und es ist neben "STLA Brain" und "STLA Smart Cockpit" eine wichtige Säule der Technologiestrategie von Stellantis.

Wenn Verkehrs- und Umgebungsbedingungen übereinstimmen, werden die Fahrer darüber informiert, dass STLA AutoDrive verfügbar ist. Nach Aktivierung durch eine Taste übernimmt das System die Kontrolle, hält Sicherheitsabstände ein, passt die Geschwindigkeit an und verwaltet das Lenken und Bremsen basierend auf dem Verkehrsfluss.

STLA AutoDrive überwacht kontinuierlich die Umgebung durch eine Reihe von Sensoren - auch nachts oder bei schwierigen Wetterbedingungen wie leichtem Regen oder Spritzwasser. Um eine konstante Leistung sicherzustellen, hält ein automatisiertes Sensor-Reinigungssystem kritische Komponenten für optimale Zuverlässigkeit und Funktionalität frei.

Das System ermöglicht derzeit automatisiertes Fahren mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h und soll so beispielsweise die Belastung des Fahrenden im Stop-and-Go-Verkehr reduzieren. Hier bietet das System Hands-Free“ (Freihändig-Funktionalität) und vor allem „Eyes-Off“ (Funktionalität ohne Blickkontakt). Letztere Funktion sorgt dafür, dass der Fahrer auch die Augen von der Straßen vor einem nehmen kann. Statt dessen kann man aufs Smartphone oder den Bildschirm im Auto schauen oder Zeitung lesen. Notwendig ist, dass die Fahrerinnen und Fahrer sitzen, angeschnallt und bereit sind, die Kontrolle zu übernehmen, wenn sie dazu aufgefordert werden.

Bei höheren Geschwindigkeiten bietet STLA AutoDrive eine adaptive Geschwindigkeitsregelung und Spurzentrierung in den Modi Level 2 („Hands-On”) und Level 2+ („Hands-Off”, „Eyes-On”).

Das System ist auch mit der Cloud verbunden und ermöglicht kontinuierliche Verbesserungen durch Over-the-Air-Updates und Echtzeit-Datenintegration für optimierte Leistung. Und die Entwickler stellen schon in Aussicht, dass dank laufender Forschung und Weiterentwicklungen, die möglicherweise Folgendes freischalten können:

  • „Hands-Free“ (Freihändigkeitsbetrieb) und „Eyes-Off“ (Betrieb ohne Blickkontakt) bei höheren Geschwindigkeiten, bis zu 95 km/h.
  • Verbesserte Offroad-Automatisierung für ausgewählte Modelle.
Autonomes Fahren bei Stellantis: Auch Augen abwenden wird möglich

STLA AutoDrive ist bereit für den Start und kann für die unterschiedlichen Märkte und die Fahrzeuge der Stellantis Marken angepasst werden. Um einen reibungslosen Roll-Out zu gewährleisten, werden sich die vertrieblichen Strategien an der Marktnachfrage orientieren, heißt es vom Konzern. Welche Modelle zuerst mit STLA AutoDrive ausgerüstet werden, hat man noch nicht verraten. Auf den ersten Bildern, die das System in Aktion zeigen, ist jedenfalls ein Jeep zu sehen.

Mercedes bietet mit dem Drive Pilot bereits ein System an, das autonomes Fahren nach Level 3 ermöglicht und das - unter bestimmten Bedingungen - bis 95 km/h funktioniert.

 

Kommentare