"Škoda ist der neue Tesla": Der deutsche E-Automarkt im Umbruch

Der Škoda Elroq ist eines der Elektro-Flaggschiffe des Herstellers.
Zusammenfassung
- Tesla verliert in Deutschland rapide Marktanteile und schrumpft zur Nischenmarke, während Škoda deutlich aufholt.
- Skoda erreicht mit 9,1 Prozent Marktanteil fast dreimal so viel wie Tesla und profitiert von einem breiten, modernen Modellportfolio.
- Der Rückgang bei Tesla wird auf eine eingeschränkte Modellpalette und ein ungünstiges Preis-Leistungs-Verhältnis zurückgeführt, während europäische Hersteller die Innovationsführerschaft übernehmen.
Der einstige Elektroauto-Pionier Tesla verliert in Deutschland rasant an Marktanteilen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des CAR-Instituts von Ferdinand Dudenhöffer. Demnach sank der Anteil der US-Marke bei reinen Elektroautos von 14,9 Prozent im Jahr 2022 auf nur noch 3,4 Prozent in den ersten sieben Monaten 2025. Im Juli erreichte Tesla sogar nur 2,3 Prozent und fiel damit auf Platz 13 im Markenranking zurück.
„Tesla ist in Deutschland zur Nischenmarke geschrumpft. Die einstige Innovationsführerschaft liegt inzwischen bei anderen“, sagt Dudenhöffer. Selbst Opel habe in diesem Jahr bereits mehr Elektroautos verkauft als Tesla. „Wer hätte das vor drei Jahren gedacht?“, so der Automobilexperte.
Škoda in der Spitzengruppe
Während Tesla schwächelt, baut die VW-Gruppe ihre Position aus. Zusammengenommen kommen VW, Skoda und Seat in den ersten sieben Monaten des Jahres auf einen Marktanteil von 36,1 Prozent. VW liegt mit 20,7 Prozent an der Spitze, gefolgt von BMW mit 9,4 Prozent. Besonders bemerkenswert ist der Aufstieg von Škoda. Die Marke aus Tschechien erreichte 9,1 Prozent und damit fast drei Mal so viel wie Tesla. „Škoda ist das neue Tesla, zumindest wenn es um Marktanteile geht“, sagt Dudenhöffer. Vor drei Jahren lag Škoda noch weit abgeschlagen, heute fährt die Marke in der Spitzengruppe mit.
Der rasante Zuwachs von Škoda erklärt sich nicht nur durch das breite Modellportfolio, sondern auch durch kontinuierlich starke Verkaufszahlen, vor allem in wichtigen Märkten wie Österreich. Der tschechische Hersteller hat im aktuellen und vergangenen Jahr zahlreiche neue Modelle eingeführt und gehört in der Zulassungsstatistik des Landes zu den Spitzenreitern. Modelle wie der vollelektrische Enyaq und der sportliche Elroq setzen auf moderne Technik, Reichweite und ein stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Daneben zählen traditionelle Bestseller wie Octavia und Fabia weiterhin zu den beliebtesten Fahrzeugen in ihren Segmenten.
Die Entwicklung wird durch Daten vom ÖAMTC und Zulassungszahlen des Kraftfahrzeug-Registers untermauert: Demnach gehört Škoda hierzulande zu den meistverkauften Marken, vor allem im Bereich der Elektro- und Hybridfahrzeuge. Zudem bestätigen Branchenanalysen der „Automobilwoche“ den Trend, dass Škoda mit neuen Modellen wie dem Enyaq iV den Elektro-Markt stark mitprägt und kontinuierlich Marktanteile gewinnt.

Tesla verliert an Boden
Ein wesentlicher Grund für den deutlichen Rückgang der Tesla-Verkaufszahlen ist laut Einschätzung des CAR-Instituts die stark eingeschränkte Modellpalette des US-Herstellers. Während das Modellangebot vor wenigen Jahren noch breiter war, besteht das Aktuelle praktisch nur noch aus dem Model 3 und Y. Die größeren und teureren Fahrzeuge wie Model S und Model X spielen im deutschen Markt mittlerweile kaum noch eine Rolle. Im Juli 2025 wurden lediglich zwei Model S und ein Model X neu zugelassen. Damit ist Tesla in Deutschland zunehmend auf zwei Modelle reduziert, was sich negativ auf die Attraktivität der Marke auswirkt, so Dudenhöffer.
Neben dem eingeschränkten Portfolio belastet Tesla zudem ein ungünstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. „Tesla ist zu teuer für das, was geboten wird. Andere Hersteller bringen neue Modelle mit mehr Technik und oft günstigeren Preisen auf den Markt“, erklärt der Automobilexperte. So zeigen Vergleichszahlen, dass die Konkurrenz aus dem Volkswagen-Konzern, aber auch Marken wie BMW, mit einem umfangreicheren und technisch moderneren Angebot aufwarten können. Im ersten Halbjahr 2025 erreichte Tesla in Deutschland nur noch einen Marktanteil von 3,4 Prozent bei den batterieelektrischen Fahrzeugen, während VW mit 20,7 Prozent und BMW mit 9,4 Prozent deutlich führend sind.
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