Mit diesem besonderen Auto würdigt Porsche den Schöpfer des 911
Zusammenfassung
- Porsche würdigt den 90. Geburtstag von F.A. Porsche mit einem auf 90 Exemplare limitierten Sondermodell des 911 GT3.
- Das Sondermodell zeichnet sich durch exklusive Details wie die neue Farbe F.A. Grünmetallic, spezielle Innenausstattung und Anleihen an F.A. Porsches persönliche Vorlieben aus.
- Die Abteilung Sonderwunsch individualisiert jedes Fahrzeug nach Kundenwunsch, wobei Preis und Aufwand kaum Grenzen gesetzt sind.
Dieses Auto hätte einem F.A. Porsche sicherlich gefallen. Das sagt einer, der es wissen muss. Mark Porsche, Sohn von Ferdinand Alexander, war bei der Vorstellung des Autos dabei und ist Initiator des Projekts.
Am 11. Dezember wäre Ferdinand Alexander Porsche, meist nur mit F.A. abgekürzt, 90 Jahre alt geworden. Der Enkel von Ferdinand Porsche und Sohn von Ferry gilt als der Schöpfer eines der ikonischsten Autos überhaupt, des Porsche 911. Grund genug für die Marke aus Stuttgart, ein entsprechendes Sondermodell als Hommage an den genialen Designer auf die Räder zu stellen.
Ferdinand Alexander wurde 1935 geboren und verbrachte seine Jugend zu einem großen Teil im Gutshof „Schüttgut“ der Familie in Zell am See. Er studierte an der Hochschule für Gestaltung in Ulm und begann 1957 als Praktikant in der Modellabteilung von Porsche. Diese wurde vier Jahre später F.A. Porsche als „Studio“ unterstellt und unter der Leitung des jungen Chefs entstanden der 901 (wie der 911 ursprünglich hieß) oder auch der 904 Carrera GTS. Nach Umstrukturierungen in der Firma und der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft gründete F.A. gemeinsam mit seinem Bruder Hans-Peter die Firma „Porsche Design“. Zwei Jahre später übersiedelten die beiden von Stuttgart nach Zell am See, wo sie in ihrem Designbüro beispielsweise Armbanduhren, Brillen, Feuerzeuge, Pfeifen oder Schreibgeräte entwarfen, die unter dem Markennamen Porsche Design berühmt wurden. Dazu kam die Abteilung „Design by F.A. Porsche“, die wiederum Haushaltsgeräte oder Industrieprodukte gestaltete. Ferdinand Alexander Porsche starb im Jahr 2012.
F.A. Porsche bei der Arbeit
Sonderwunsch
Die Abteilung Sonderwunsch bei Porsche beschäftigt rund 120 Mitarbeiter. Es sollen aber bald mehr werden, da Sonderwunsch die Tätigkeit in den nächsten Jahren weiter ausbauen will. „Sonderwunsch setzt dort ein, wo der Konfigurator endet“, erklärt uns ein Mitarbeiter. Um die Wünsche der Kunden zu erfüllen, die von besonderen Belederungen bis zu Chassisumbauten reichen können, braucht man je nach Auftrag einige Tage bis einige Monate. Rund 1000 Autos werden pro Jahr bei Sonderwunsch gestaltet. Und man hat natürlich gerne gemeinsam mit Mark Porsche das Sondermodell 911 GT3 90 F.A. Porsche verwirklicht.
Als Privatauto fuhr F. A. Porsche in den 1980er Jahren einen 911 (G-Modell) in oakgrüner Lackierung. Diese Farbe haben die Farbmixer von „Farbe nach Wahl plus“, wie die entsprechende Abteilung bei Porsche heißt, nun nachempfunden und für das Sondermodell die neue Farbe F. A. Grünmetallic geschaffen. Dazu gibt’s in Schwarz (Seidenglanz) lackierte Sport Classic Räder, die von den klassischen Fuchs-Felgen inspiriert sind. F.A. Porsche mochte diese Felgen.
Dieser 911 von F.A. Porsche bildete die "Farbvorlage"
Auch innen soll der Porsche an F.A. erinnern. Die Sitzmittelbahnen sind aus dem speziellen Stoff F. A. Grid-Weave gemacht (als Ergänzung zur trüffelbraunen Innenleder-Ausstattung). Sie sind vom Lieblingssakko von F.A. Porsche inspiriert. „Die Lieblings-Jacketts meines Vaters waren so gemustert. Wie sein Zeichenstift, die Pfeife und der Aschenbecher sind diese Sakkos für mich ein Teil Kindheitsgeschichte und untrennbar mit seinem Büro zu Hause verbunden“, erklärt Mark Porsche.
Die Basis für das Sondermodell bildet einer der tollsten Sportwagen, den die Stuttgarter derzeit im Sortiment haben, der 911 GT3. Allerdings hat man sich für die optisch eher dezentere Touring-Version mit ausfahrbarem Heckspoiler entschieden.
Eine weitere Hommage im Inneren betrifft die Sport Chrono-Uhr oben auf der Instrumententafel. Sie ist dem original Chronograph I nachempfunden, der als Einzelstück für F. A. Porsche umgesetzt wurde. Dazu kommen ein Schalthebel in offenporigem Nussbaum-Schichtholz und natürlich Plaketten mit dem F.A.Porsche Logo.
Man kann sich denken, dass der 911 GT3 90 F.A. Porsche in seiner Stückzahl limitiert ist. Gerade einmal 90 Exemplare werden gebaut. Und die bestellten Autos werden dann von der Abteilung Sonderwunsch bei Porsche weiter nach den Wünschen der Kunden individualisiert. Der Porsche wird als seltenes Exemplar vor allem für Sammler bzw. Enthusiasten, wie Porsche es formuliert, interessant sein und die werden sich auch nicht vom Preis, in Österreich kostet das gute Stück 498.723 Euro, abschrecken lassen. In der Abteilung Sonderwunsch spielt Geld ohnehin eine eher untergeordnete Rolle. Spezielle Wünsche, die die Lackierung betreffen, können zwischen 80.000 und 200.000 Euro kosten. Ganz zu schweigen von den Kosten für einen größeren Umbau. Derzeit habe man ein Projekt, das 10 Millionen Euro kosten wird, verrät man uns. Aberwitzige Konstruktion, die dem Geist der Marke widersprechen, habe man aber nicht. Die Kunden sind aus dem selben Holz geschnitzt wie die Porsche-Leute und wissen, was für ihr Auto passt und was nicht.
Dass der erste 911 GT3 90 F.A. Porsche, den Mark Porsche bekommt, in der Garage verschwindet, ist übrigens nicht vorgesehen. „Jedes Auto gehört gefahren“, sagt er klipp und klar.
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