Vom 205 GTi zum Elektro-GTi: Die Geschichte einer Peugeot-Ikone

Der erste GTi-Ableger vom Peugeot 205 kam 1984 auf den Markt und hatte anfangs 105 PS.
Die Rallye-Version des 205 war 1985 in der Gruppe B erfolgreich.
Peugeot bringt den 208 GTi als rein elektrische Version mit 280 PS.
Dass Peugeot den nagelneuen E-208 GTi anlässlich des 24-Stunden-Rennens von Le Mans offiziell vorstellt, hat durchaus seine Berechtigung. Auch wenn dies kein Hightech-Rennwagen ist. Allerdings war der heutige Motorsportchef von Stellantis, Jean-Marc Finot, damals bei der Entwicklung des Urahns 205 GTi dabei und der Motorsport war seinerzeit auch eine nicht unwesentliche Starthilfe für den kleinen, wilden Franzosen.
Damit zurück in die 1980er-Jahre. Jean Boillot, seinerzeit Vorstandsmitglied bei Peugeot, hatte Ende der 1970er Jahre damit begonnen, das Konzept für einen praktischen Kleinwagen zu entwickeln. Es sollte mehr sein als nur ein Stadtfahrzeug – ein Mehrzweckauto, das für die kleine Familie ebenso passte, und vor allem leistbar war.
Das Design wurde nicht von Pininfarina beigesteuert, sondern diesmal hatte das hauseigene Designteam den Zuschlag bekommen (Pininfarina sollte einige Jahre später dafür das 205 Cabriolet designen).
Die Nummer „205“, die der Kleine bekam, wurde auch als „heilige Nummer“ bezeichnet – vor allem deshalb, weil der 205 ein Verkaufsschlager wurde und dazu beitrug, dass Peugeot wieder aus den roten Zahlen kam. Im Februar 1983 wird der 205 auf den Markt gebracht. Zunächst als Fünftürer.

1984 kam der nicht nur der Dreitürer, sondern auch der 205 als GTi. Das war die sportliche Version des 205, hatte einen 1,6 Liter-Motor unter der Haube und leistete anfangs 105 PS. In einem zeitgenössischen Inserat wurde das Auto dann so angepriesen: Rasante Beschleunigung auf 100 km/h in 9,5 Sekunden, sportlicher Durchzug in allen 5 Gängen bis 190 km/h, köpergerechte Sport-Schalensitze, getönte Scheiben, Sportcockpit, Sportlenkrad, Front- und Heckspoiler.

Der Preis in Österreich lag damals bei 165.000 Schilling (das waren fast 60.000 Schilling mehr als das Basismodell).
Noch im selben Jahr schickte Peugeot auf Initiative von Jean Todt den 205 in die Rallye-WM. Der 205 Turbo 16 hatte freilich mit dem handelsüblichen 205 nur mehr wenig zu tun. Für die nötige Homologation musste Peugeot 200 Exemplare des Renn-205 als Straßenversion auf die Räder stellen - heute begehrte Sammlerobjekte. Das Rallye-Engagement sorgt für viel Publicity und schon ein Jahr darauf gewann Timo Salonen den Titel bei den Fahrern und Peugeot die Markenwertung.

Der 205 wurde bis 1998 gebaut, in dieser Zeit liefen 5,278.050 Stück vom Band. Bei uns wurde der Peugeot bis 1996 angeboten 45.000mal verkauft. Dann wurde er von der Nummer 206, die mit über 8 Millionen verkauften Einheiten sogar noch erfolgreicher werden sollte, abgelöst.
Elektro-GTi
2025 heißt es nun also E-208 GTi und dies ist der erste hundert Prozent elektrische GTi. Für den entsprechenden Auftritt sorgen unter anderem eine um 30 mm abgesenkte Karosserie und eine breitere Spur. Dazu kommen breitere Radkästen, 18 Zoll Räder und ein Diffusor hinten. Innen gibt’s ein kompaktes Lenkrad mit perforiertem rotem Leder in Kombination mit Alcantara und einem zentralen, roten Emblem. Die Vordersitze mit integrierten Kopfstützen sollen eine Hommage an das Design der Sitze des 205 GTi 1.9 sein, das rote Netz auf der rechten Seite soll an den 205 GTi 1.6 erinnern.

Elektro heißt, dass der GTi von 2025 von einem Elektromotor mit 205 kW bzw. 280 PS angetrieben wird und damit beschleunigt das E-Auto in 5,7 Sekunden auf 100 km/h. Der Strom wird in einem 54 kWh Akku gespeichert (das soll für 350 km Reichweite gut sein).
Für das GTi-artige Fahrgefühl sollen unter anderem ein in das Getriebe integriertes Sperrdifferenzial und eine entsprechende Abstimmung für Lenkung, Fahrwerk und Bremsen sorgen. Dazu gibt’s einen Sportmodus für die Fahrt ohne Fahrassistenzsysteme auf der Rennstrecke.

Das Schlusswort hat Motorsportchef Jean-Marc Finot: „Da ich vor 40 Jahren an der Entwicklung des ursprünglichen Peugeot 205 GTi beteiligt war, bedeutet mir diese neue Ära der Innovation mit dem E-208 GTi besonders viel, und ich freue mich, die charakteristische GTi-Agilität und das Lenkgefühl wiederzufinden. Ich bin stolz darauf, ein Fahrzeug zu präsentieren, das Rennsportkompetenz mit modernem Fahrspaß verbindet.“
Der E-208 GTi soll im kommenden Jahr auf den Markt kommen, einen Preis haben die Franzosen noch nicht genannt.
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