Weihnachtsfeier und Baumcrash: Warum das Unfallrisiko so groß ist

Weihnachtsfeier und Baumcrash: Warum das Unfallrisiko so groß ist
Als Warnung vor Baumunfällen crasht der KFV einen PKW mit 70 km/h frontal gegen ein starres Hindernis.

Zu Weihnachten gehören Weihnachtfeiern und Weihnachtsbäume. Was leider auch dazu gehört: Baum-Unfälle auf dem Heimweg.

In den vergangenen 5 Jahren starben in Österreich insgesamt 176 Menschen beim Aufprall gegen einen Baum, 42 Prozent der dabei getöteten Pkw-Insassen waren nicht angeschnallt. Alkohol oder Drogen waren bei 18 Prozent aller Kollisionen mit Bäumen die Hauptunfallursache.

„Bitte setzen Sie sich beim Nachhauseweg nur nüchtern und angegurtet ans Steuer“, appelliert Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Verkehrssicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). 

Um in der Weihnachtszeit auf die besonders hohen Verletzungsgefahren beim Aufprall auf ein starres Hindernis aufzuzeigen, lies das KFV auf einem Testgelände in Eggendorf (OÖ) einen Skoda Octavia Kombi mit 70 km/h frontal gegen einen 30 cm dicken Baum bzw. Säulenersatz aus Stahl (Pole) prallen und fertigte davon ein Video an. Der hinter dem Lenkrad sitzende Dummie war dabei sogar angeschnallt, unangeschnallt wären die Folgen noch gravierender. 

 

Bei Kleinwagen und schnellerem Tempo wären Folgen noch fataler

Im Crashvideo des KFV sieht man in Zeitlupe, wie sich der Airbag des Mittelklassewagens öffnet und welch enormen Beschädigungen es bereits beim Aufprall mit 70 km/h gibt. Aus der Analyse von echten Kollisionen mit Bäumen weiß das KFV, dass die Personen hinter dem Lenkrad häufig folgende Merkmale aufweisen: jung, männlich, alkoholisiert und nicht angegurtet.

Traurig: Tatsächlich waren in den vergangenen 5 Jahren die bei Baumunfällen in Pkw getöteten Personen zu 42 Prozent nicht angeschnallt. Das ist ein sehr hoher Wert, denn wie laufende Beobachtungen des KFV zeigen, liegt in Österreich die Anschnallquote in Pkw für gewöhnlich bereits bei 98 Prozent.

Robatsch dazu: „Junge Menschen benutzen häufig deutlich kleinere und mit weniger Sicherheitstechnik ausgestattete Fahrzeuge. Nicht auszudenken daher, wenn das Fahrzeug ein Kleinwagen und noch schneller unterwegs gewesen wäre. Bitte denken Sie auch daran, wenn Sie sich dieses Video ansehen und bevor Sie sich nach der Weihnachtsfeier ans Steuer setzen“.

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