Startschwierigkeiten: Warum das Apple Elektroauto frühestens 2028 kommt
Spekulationen um ein eigenes Auto von Apple gibt es schon seit einigen Jahren. Der britische Leasing-Anbieter Vanarama etwa hat ein Apple Car gebastelt und stylische Renderings vorgelegt. Vom Gehäuse eines Mac Pro inspiriert, mit Glaskuppel, gegenläufig öffnenden Türen und variablen Sitze. Dann hieß es, das Apple Car solle 2026 auf den Markt kommen. Zu einem Preis von weniger als 100.000 US-Dollar.
Nun so scheint es, hat der Tech-Riese seine Pläne deutlich zurückgeschraubt: Laut Medienberichten peilt peilt man die Markteinführung des Elektroautos nun für 2028 an. Und: Statt ein weitgehend selbstfahrendes Auto zu bauen, wolle der iPhone-Konzern sich mit Fahrassistenz-Funktionen begnügen, schrieb der Finanzdienst Bloomberg. Der Strategiewechsel sei nach Treffen des Verwaltungsrats mit Apple-Chef Tim Cook und Projektleiter Kevin Lynch beschlossen worden.
Nicht selbstfahrend
Um Apples Autoprojekt ranken sich seit Jahren Gerüchte. Der Konzern soll schon vor Jahren potenziellen Partnern aus der Autobranche erste Prototypen gezeigt haben, dann wurde jedoch beschlossen, sich erst auf Software zum autonomen Fahren zu konzentrieren. Definitiv bekannt ist nur, dass Apple zu selbstfahrenden Fahrzeugen umgebaute Testwagen im Silicon Valley auf die Straße schickt. Der als Projektleiter eingesetzte ehemalige Tesla-Manager Doug Field ging 2021 zu Ford, wo er das Elektroauto-Geschäft verantwortet.
Kommt überhaupt ein Auto von Apple?
Ein Grund für Fields Abgang seien seine Zweifel gewesen, dass Apple sich überhaupt dazu durchringen wird, ein Fahrzeug auf den Markt zu bringen, schrieb Bloomberg. Der Konzern habe jahrelang an Antriebstechnik sowie Innen- und Außendesign gearbeitet, hieß es. Die Hoffnung im Unternehmen sei, mit den reduzierten Zielen einen kompletten Fahrzeug-Prototypen fertigzustellen. Apple habe über den neuen Ansatz bereits mit potenziellen Produktionspartnern in Europa gesprochen, so Bloomberg.
Autonomes Fahren bremst aus
Fahrassistenz-Technik kann unter anderem Spur und Abstand halten sowie Überholmanöver durchführen. Dabei behält der Fahrer jedoch die Verantwortung und muss jederzeit bereit sein, wieder die Kontrolle zu übernehmen. Eigentlich wollte Apple sein Auto erst auf den Markt bringen, wenn die Software zum weitgehend autonomen Fahren bereit gewesen wäre. Doch dann habe der Konzern eingesehen, dass er dies nicht in absehbarer Zukunft schaffen werde.
Mit Fahrassistenz-Funktionen würde ein Apple-Auto eher heutigen Fahrzeugen von Tesla und anderen Herstellern ähneln. Der Konzern plant laut Bloomberg, später Fähigkeiten nachzurüsten.
Mit einem Start 2028 wäre Apple nicht der erste Elektronik-Konzern mit einem eigenen Auto: Sony will sein gemeinsam mit Honda entwickeltes Elektrofahrzeug unter dem Markennamen Afeela bereits 2026 auf den Markt bringen.
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