VW ID.3 Facelift: Der gelungene Versuch eines Neustarts
Vor knapp vier Jahren hat VW sein erstes rein elektrisch betriebenes Modell ID.3 vorgestellt. Die Erwartungen waren hoch, in Wolfsburg träumten die Macher schon von einem Erfolg wie beim Golf. Doch es blieb bei den Träumen. Die Verkaufszahlen erreichten nicht die erhofften Ausmaße, im Vorjahr stagnierten sie mehr oder weniger. Es bestand Handlungsbedarf. VW wollte es noch einmal wissen und kündigte im Dezember ein Facelift an.
Motor.at hatte nun Gelegenheit, erste Eindrücke vom überarbeiteten ID.3 zu sammeln. Vorweg: im Großen und Ganzen ein gelungenes Update.
Und das liegt nicht nur am äußeren Erscheinungsbild. Dieses wirkt nun klassischer, näher am bekannten VW-Style. Vor allem im Frontbereich. Der Innenraum präsentiert sich hochwertiger als ursprünglich und auch gegenüber so manchem VW-Modell. Auf (billiges) Plastik wird de facto völlig verzichtet. Die nun verwendeten Mikrofaser-Bezüge – kein Leder, wie der Hersteller betont – sehen nicht nur besser aus, sondern fühlen sich auch angenehmer an. Überraschend groß wirkt der Innenraum. Der Effekt kann noch durch das optionale Panoramaglasdach verstärkt werden.
Ungewöhnlich klein hingegen wurde das elektronische Display des Armaturenbretts konzipiert, während der mittige, serienmäßige 12-Zoll-Touchscreen (30 Zentimeter) etwas zu präsent das Cockpit prägt. Apropos Touchscreen: Die Menüführung ist zumindest anfangs schwierig, intuitives Vorgehen bei Änderung von Einstellungen hilft kaum weiter. Und dass die direkt darunter liegenden Felder für Temperatur und Lautstärke nicht beleuchtet werden, ist ebenfalls eigenartig. Detto übrigens die nach wie vor fehlenden fahrerseitigen Bedienknöpfe für die hinteren Fensterheber. Deren Steuerung gelingt erst nach Umschalten der Bedienung der vorderen Fensterheber. Alle vier Fenster zugleich runter- oder raufzulassen, ist also nicht möglich.
Loslegen in Sportsitzen
Das Fahrgefühl kommt in den nun serienmäßig eingebauten Sportsitzen noch besser zur Geltung. Die Beschleunigung passt (7,9 Sekunden auf hundert km/h in der Basisversion), die Ruhe im Innenraum (auch dank der verbesserten Aerodynamik) während der Fahrt überzeugt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Bremsen. Im Gegensatz zu anderen Elektroautos muss das Pedal deutlich fester bedient werden, um die gewünschte Reaktion des Fahrzeugs zu erzielen.
Die Reichweite wird mit knapp 430 Kilometer angegeben (58 kWh Batteriegröße), jene der Pro S-Version (77 kWh) mit knapp 560. Beide kommen auf 204PS und 160km/h Höchstgeschwindigkeit. Preislich ist das Basismodell ab 40.990 Euro zu haben (Pro S 47.990 Euro). Die ersten Bestellungen werden im Herbst ausgeliefert.
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