VW Golf R 20 Years Edition: Was das Jubiläumsmodell besser kann
Bei 1000 Runden hat Benjamin "Benny" Leuchter aufgehört zu zählen. Das war 2013. Seither sind noch viele Runden mehr auf der legendären Nürburgring-Nordschleife dazugekommen. Darunter eine, die einen neuen Rekord bedeutete. Benny Leuchter ist Test- und Entwicklungsfahrer bei Volkswagen R. Das ist die Abteilung im Volkswagen Konzern, die VW-Modelle flotter macht, wie Golf, Arteon, T-Roc, Tiguan oder den Touareg als Plug-in-Hybrid.
Wir sind im Windschatten von Benny Leuchter nicht auf der Nordschleife, sondern auf dem Salzburgring unterwegs. Viel kürzer als die über 20-Kilometer lange Nordschleife, aber durchaus fordernd und man ist hier mit dem neuen Golf R "20 years Edition" zwischen Nocksteinkehre und Fahrerlagerkurve auch flott unterwegs. 333 PS leistet das Jubiläumsmodell, mit dem man 20 Jahre Golf R Modelle feiert. Das sind 13 PS mehr als beim normalen R. Vor allem auf die Fahrdynamikregelung ist man bei VW R sehr stolz. Es kommt ein besonders fortschrittliches R-Performance Tourque Vectoring System zum Einsatz, das die Kraft optimal auf die Straße bringt. Der Golf R fährt mit Allradantrieb, in einem speziellen Driftmodus (falls man den einmal irgendwo brauchen sollte) werden 50 der Kraft nach vorne übertragen und von der Kraft, die nach hinten geht, werden 100 Prozent an das kurvenäußere der beiden Räder geleitet, erklärt uns Benny mit einem Grinsen.
Das haben wir auf dem Salzburgring nicht ausprobiert. Wohl aber den Special-Mode (der mit einem Nürburgring-Symbol gekennzeichnet ist). Auf Bennys Geheiß fahren wir zuerst im klassischen R-Mode, der das Auto besonders scharf stellt - da ist alle so wie erwartet, kerniger Klang, flottes Schalten und ein brettlhartes Fahrwerk. Im Special-Modus ändert sich einiges und das überraschend. So wird das Fahrwerk deutlich weicher. Die Nürburgring-Nordschleife ist uneben und bucklig und da hilft eine weichere Abstimmung - gleiches gilt für den Salzburgring. Auch die Schaltcharakteristik ändert sich. Eigentlich wurde auch die auf dem Nürburgring ausgedacht und entwickelt. Benny-Mode nennen die auf dem Beifahrersitz durchgeschüttelten Ingenieure, wenn sie mit Benny unterwegs sind, diesen Modus, der nach Bennys Angaben für die Programmierung der Algorithmen entwickelt wurde. Das Getriebe legt quasi für jede Kurve gefühlt den exakt passenden Gang ein. Und das passt auch für den Salzburgring. Stolz sind die R-Entwickler auf die Motorcharakteristik, wie z.B. den "vorgespannten" Turbolader, der eine bestimmte Drehzahl hält, um ein besseres Ansprechverhalten zu gewährleisten.
7:47,31 Minuten brauchte Benny Leuchter mit dem Golf R "20 Years", um die Rennstrecke zu umrunden, damit ist er das schnellste R-Modell auf der Nordschleife.
Trotz der Rennwagen-Fahrleistungen kann man den wilden R auch wie einen normalen Golf nutzen. „Damit fahre ich auf dem Nürburgring und im nächsten Moment zum Bäcker oder Baumarkt. Also das Fahrzeug ist wirklich ein Allrounder, der letzten Endes alles kann“, so Benny Leuchter.
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