VW Golf GTI: Seit 45 Jahren dem Fahrspaß verpflichtet
Eigentlich wollte man nur 5.000 Exemplare des sogenannten GTI verkaufen. So bescheiden waren die Erwartungen in Wolfsburg, als man 1976 den ersten Golf GTI auf den Markt brachte.
Seither wurden über 2,3 Millionen Stück des wilden Wolfsburgers verkauft. War der GTI anno 1976 mit seinen 110 PS der sprichwörtliche Wolf im Schafspelz und der stärkste seiner Art, so ist der GTI anno 2021 nicht mehr der Über-Golf. Der 2-l-Turbobenziner leistet zwar 245 PS, aber gleichzeitig hat man einen GTI Clubsport mit 300 PS und einen Golf R mit 320 PS im Angebot. Dazu gibt es mittlerweile einen gleichstarken Plug-in-Hybrid, den Golf GTE.
Fahrdynamikmanager
Im Vergleich zum elektrifizierten Golf hat der GTI freilich den Vorteil, dass seine 245 PS immer abrufbar sind und sonst glänzt der Golf nicht nur mit seiner Leistung, sondern vor allem mit dem Fahrverhalten. Auf 100 km/h beschleunigt man in 6,3 Sekunden und das tut der Wolfsburger mit knurrendem Motor. So weit, so erwartbar für einen GTI. Die Entwickler haben aber auch reichlich Aufwand in Sachen Fahrwerk betrieben. So kommt eine Vorderachsquersperre zum Einsatz, die dafür sorgt, dass die sonst oft bei starken Fronttrieblern auftretenden Lenkeinflüsse wegfallen und der Golf sehr präzise in die Kurven lenkt. Ein Fahrdynamikmanager vernetzt und koordiniert die elektromechanischen Komponenten des Fahrwerks und sorgt dafür, dass auch das typische Untersteuern, wenn man flott in Kurven einfährt, praktisch vollständig eliminiert werden konnte. Und so macht der Golf GTI viel Fahrspaß – gleichzeitig haben die Entwickler das Fahrwerk durchaus straff abgestimmt, viel Komfort bleibt da nicht mehr.
Sehr gut ins Bild passt dagegen die flott schaltende DSG-Automatik (grundsätzlich ist der Golf mit Schaltgetriebe zu haben, DSG ist optional verfügbar). Das macht Spaß, wenn man dem Automaten das Schalten überlässt, aber genauso, wenn man selber mittels Schaltwippen durch die Gänge surft.
Analog zum neuen Golf hat auch der GTI das digitale Cockpit übernommen – inklusive speziell konfigurierten GTI-Modus für die Anzeigen. Sonst fühlt man sich als Fahrer sehr wohl im GTI-Cockpit. Das griffige Lenkrad liegt wunderbar in der Hand und die Sportsitze geben den Seitenhalt, den man sich wünscht. Und natürlich haben sie das traditionelle Karo-Muster, das übrigens von einer Frau erschaffen wurde. Gunhild Liljequist fand die Inspiration dafür bei einer London-Reise in den 70ern.
Der Golf GTI kostet ab 37.100 Euro, mit DSG kommt er auf 40.320 Euro.
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