Skoda-Technik-Vorstand: „Unsere Werte werden wir beibehalten“
Skoda gewährt Einblicke in die Zukunft. Bis 2026 bringt man sechs neue Elektroautos – darunter ein kompaktes Elektro-SUV, das für rund 25.000 Euro zu haben sein soll, einen elektrischen Karoq und auch einen elektrischen Kombi. Wir sprachen über die Entwicklungen bei Skoda mit Technik-Chef Johannes Neft.
KURIER: Viele Kunden fragen, wann es günstigere Elektroautos geben wird, so wie einst den Skoda Citigo.
Johannes Neft: Wir arbeiten konzernweit daran, die Einstiegsmobilität noch günstiger zu machen. Und die ist bei Skoda ganz klar elektrisch geplant.
Was kann man sonst über die Zukunft von Skoda verraten?
Wir haben kürzlich unsere Modern Solid Strategie vorgestellt. Modern Solid ist aber nicht nur eine neue Designsprache, sondern steht auch für „Wie denken wir die Autos?“. Das heißt bei Skoda unter anderem, die Benutzung zu vereinfachen, wo immer es geht. Jeder Berührungspunkt des Kunden mit dem Auto soll einfach, verständlich und leicht zu nutzen sein. Der Ausdruck der Fahrzeuge ändert sich durch unsere neue Designsprache, Skoda-Modelle bleiben aber weiterhin als eine Familie erkennbar, natürlich unter Beibehaltung unserer Werte, wie Preis-Wert-Verhältnis oder Platzangebot.
Was wird sich bei der Batterieentwicklung tun?
Was ich erkennen kann, ist, dass wir immer noch hauptsächlich NMC (Nickel-Mangan-Cobalt Anm.)-Batterien und LFP(Lithium-Eisenphosphat Anm.)-Batterien haben. Wenn wir in die preislich günstigeren Segmente gehen wollen, geht es aktuell in Richtung LFP. Es gibt aber viele Forschungsansätze bei uns im Volkswagen-Konzern. Festkörperbatterien hätten ihre Vorteile, sind aber nicht einfach in Serie herzustellen. Für unser kleines BEV wäre LFP wahrscheinlich die erste Wahl. Aber da haben wir uns noch nicht festgelegt.
Wie ist Skodas Standpunkt zum Thema E-Fuels?
Wir nutzen E-Fuels ja schon bei unseren Rallyeautos. Aber wir bei Skoda konzentrieren uns bei den Serienautos ganz klar auf batterieelektrische Fahrzeuge.
Aber wenn man so wie Skoda in Indien oder Vietnam Autos verkauft, wird man den Verbrenner noch weiter benötigen ...
Ja, wir werden in Indien und Vietnam erst mal die Verbrenner brauchen und wir haben ja eine praktisch nagelneue Produkt-Familie in Indien, die auch dort produziert wird. Aber sowohl in Indien als auch in Vietnam wird unserer Meinung nach der Sprung sofort in die E-Mobilität gehen. Wir gehen davon aus, dass diese Länder keinen Zwischenschritt machen werden – das heißt, die gehen vom Verbrennungsmotor direkt auf E-Autos über. Und das wird schneller passieren, als wir in Europa denken.
Es heißt ja oft, dass es durch die Elektroautoarchitektur einfacher wird, Raum zu kreieren. Wie sieht das der Techniker?
Es ist nicht einfacher. Warum? Weil sie im unteren Bereich des Fahrzeugs immer erst ein Batteriepack brauchen und zwar praktisch über die gesamte Autolänge. Das führt dazu, dass man von unten her angefangen ganz andere Größenverhältnisse hat. Es ist nicht einfach, zum Beispiel einen Kombi von seiner Standhöhe und Dachhöhe her in das batterieelektrische Zeitalter überzuführen. Aber wir sind zuversichtlich auch hier attraktive Modelle zu bringen.
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