Škoda Enyaq Coupé iV RS.: Ein Coupé, das entschleunigen kann
Der Olivenbaum in der Mitte des Kreisverkehrs steht dort wohl schon länger als der Beton, der ihn umgibt. Die wenigen Autos, die ihn umfahren, feierten ihre Neuzulassung Anfang des Jahrtausends. Am Rande stehen Ortsbewohner, sie plaudern in der Sonne. Das Dorf Magliano in Toskana ist ein entschleunigtes Refugium in diesen Tagen.
Im ersten Moment fühlt man sich mit einem Gefährt mit 220 kW (299 PS) wie ein Eindringling. Doch man muss das Können ja nicht ausreizen. Man darf mit dem kürzlich in der Toskana präsentierten Enyaq Coupé iV RS, dem ersten rein elektrisch angetriebene Mitglied der sportlichen RS-Familie von Škoda, ja auch gleiten.
Zweifellos ist das Coupé in der RS-Variante, die zuerst auf den Markt kommt, auf Sportlichkeit getrimmt: abfallende Dachlinie, Heckdiffusor und rotes Reflektorband, prominente Air Curtains und das adaptive Sportfahrwerk sind ein Beleg dafür. Der Sprint von 0 auf 100 gelingt in 6,5 Sekunden. Doch das Elektro-Coupé hat auch ein anderes Gesicht: viele Rohstoffe sind recycelt, etwa 60 Prozent des Aluminiums. Auch der Luftwiderstandsbeiwert wurde weiter gesenkt und liegt nun bei cw 0,234.
Ein Dach für Weitblick
Vieles vom Enyaq iV Coupé kennt man bereits von seinem SUV-Bruder, der vergangenes Jahr auf den Markt kam. Dort, wo man die Unterschiede vermutet, nämlich im Platzangebot, sind sie nicht spürbar. Im Innenraum etwa ist jede Menge Platz. Ein Grund dafür ist das serienmäßige Panoramaglasdach, das sich weit nach hinten zieht. Schön hell ist das, gibt Raum, es stört nicht, dass man nicht abdunkeln kann. Wobei: Wer es etwas gediegener möchte, kann ein Netz spannen.
Was alle Enyaqs auszeichnet, ist die gefällige Bedienbarkeit. Alles ist dort, wo es zu sein hat: Schaltknubbel, ein paar Tasten und ein gut platzierter und schnell reagierender 13 Zoll großer Touchscreen dominieren den mittleren Bereich.
An dem Multifunktionslenkrad und den Fahrerinneninstrumenten ist nichts auszusetzen. Die Augmented Reality Projektionen auf die Frontscheibe sind eine gute Orientierungshilfe und halten den Blick auf der Straße. Neu ist, dass nun der Spurhalteassistent auch auf Straßen ohne Seitenmarkierungen und etwa im Baustellenbereich mithelfen kann und der Fahrspurwechsel beim Überholen ab 90 km/h auch autonom vonstatten geht. Denn das Coupé verfügt über die neue Software-Version ME 3. Dadurch wird nun auch der aktuelle Akku-Ladestand und die Entfernung zum Ziel angezeigt. Auf diese Funktionen muss auch nicht verzichten, wer sich vergangenes Jahr den Enyaq iV gekauft hat – das Update ist für all jene kostenfrei. Preislich spielt das Coupé in der sportlichen RS-Variante in einer höheren Liga: ab 59.950 Euro.
Enyaq Coupé iV RS
Škoda bringt mit dem Enyaq Coupé iV RS das erste rein elektrisch angetriebene Mitglied der sportlichen RS-Familie auf den Markt: es kommt serienmäßig mit Allradantrieb und entwickelt eine Systemleistung von 220 kW (299 PS); maximales Drehmoment: 460 Nm; Maße: 4,65 m lang, 1,88 m breit, 1,62 m hoch
Andere Varianten
Für das Enyaq Coupé iV stehen bald zwei weitere Antriebe zur Auswahl: 1. iV 80: 150 kW (204 PS), Heckantrieb, Reichweite: 540 km nach WLTP; 2. iV 80x: 195 kW (265 PS), zwei Elektromotoren, Allradantrieb
Batterie
Batteriekapazität: 82 kWh brutto/ 77 kWh netto; durch die neue Software-Version ME 3 serienmäßig mit einer Ladeleistung von bis zu 135 kW, der Akku des Coupé iV 80 ist in 29 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen
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