Mercedes S-Klasse: Technologieschub für das Flaggschiff

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Wie jede neue Generation der S-Klasse von Mercedes, markiert auch diese den Startpunkt für bisher noch nie eingesetzte Technik

Der Chef chauffierte selbst. Bei der als virtuelle Live-Präsentation angelegten Weltpremiere der neuen S-Klasse, präsentierte Mercedes-Boss Ola Källenius das neue Flaggschiff des Konzerns vom Fahrerplatz aus.Das kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass die neue S-Klasse von den Mercedes-Leuten durchaus auch als Selbstfahrer-Auto konzipiert wurde, das deren künftige Eigner nicht nur aus der zweiten Reihe erleben sollten.

Dafür, dass der Chef Lust bekommt, öfters selbst das Steuer zu übernehmen, wurde viel technischer Aufwand getrieben. So etwa die bei einer S-Klasse erstmals verfügbare Allradlenkung, die es gleich in zwei wählbaren Varianten gibt. Ziel der Aktion: Wendigkeit und Agilität im Fahrverhalten, die man einer Limousine dieser Dimensionen üblicherweise nicht zutrauen würde. So bringt es etwa selbst die Langversion der neuen S-Klasse auf einen Wendekreis von weniger als 11 Metern, wenn man die Allradlenkung mit dem großen Lenkeinschlag (bis zu 10 Grad) gewählt hat.

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Mercedes S-Klasse: Technologieschub für das Flaggschiff

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Dafür, dass all die Agilität des Fahrwerks mit ensprechendem Vorwärtsdrang unterfüttert wird, sorgt die breite Motorenpalette.

Zum Marktstart werden zunächst nur Reihen-6-Zylinder mit 3,0-Liter Hubraum verfügbar sein, die alle mit einer 9-Gang-Automatik gekoppelt sind. Danach folgt ein neuer V8 mit integriertem Startergenerator und 48-Volt Bordnetz. Im nächsten Jahr kommt dann noch ein Plug-in-Hybrid, für den eine rein elektrische Reichweite von bis zu 100 km versprochen wird.

Die zu Beginn verfügbare Palette: Zwei Benziner mit 367 PS (270 kW) bzw. 435 PS (320 kW) und zwei Diesel mit 286 PS (210 kW) bzw. 330 PS (243 kW). 

Bis auf den kleinen Diesel sind alle Motorisierungen mit Allradantrieb gekoppelt, den 350d gibt es wahlweise auch mit reinem Heckantrieb.

Autonomes Fahren der Stufe 3 ist natürlich ebenfalls vorgesehen. Wobei die Technik hier schon weiter wäre, als es die Rechtslage derzeit noch zulässt. Mercedes hofft jedenfalls, in Deutschland gegen Ende nächsten Jahres die Zulassung dafür zu bekommen. Vorerst geht es also weiterhin darum, den Fahrer zu unterstützen und beim Kolonnenverkehr zu entlasten - nicht aber, ihm das Steuer aus der Hand zu nehmen.

Dabei würde ihm in dem Fall auch nicht fad im Cockpit, halten doch auch in der S-Klasse nun Touchscreens sonder Zahl ihren Einzug. Wobei die beiden im Fond mit dem zentralen Bildschirm in der ersten Reihe kommunizieren können. Was etwa den Vorteil bringt, dass auch einer der Fondpassagiere die Programmierung der Navigation vornehmen kann, sollte der Fahrer Wichtigeres zu tun haben (was er, einmal in Fahrt, eigentlich immer haben sollte).

Aber natürlich muss nicht unbedingt auf den Bildschirmen herumgetatscht werden, um die Befehle an den Bordcomputer loszuwerden. Wie auch in den anderen Mercedes-Modellen der neuen Generation kann dessen Spracherkennung mit den Worten "Hey, Mercedes" angeworfen werden. Der Rest ist Dialog mit dem virtuellen Assistenten - wie zu Hause im Alexa- oder Siri-Haushalt.

Optisch aufgelöst ist der ganze Bildschirmzauber mit nach dem Muster von Tablet-Computern hochgestellten Monitoren, die allerdings auch hier wie nachträglich angebracht wirken. Wer sich gerade für die luxuriöse S-Klasse von den Mercedes-Designern eine schlüssig-elegante Lösung für das leidige Problem der Integrierung von immer größer werdenden Touchscreens in die althergebrachte Armaturenträger-Landschaft erhofft hat, muss jedenfalls noch weiter warten.

Dafür durfte Mercedes-Chef-Designer Gordon Wagener im Vorstellungsvideo stolz verkünden, dass man erstmals seit drei Generationen S-Klasse wieder horizontale Heckleuchten gestaltet hat.

Einen wichtigeren Schritt weiter haben die Sicherheits-Techniker gemacht, die der neuen S-Klasse einige Neuheiten auf diesem Gebiet mitgeben. So etwa einen Airbag zwischen den Vordersitzen, der bei einem Seitenaufprall verhindern soll, dass die Köpfe von Fahrer und Beifahrer zusammenstoßen. Oder auch Frontal-Airbags für die Fond-Passagiere. Nicht zu reden davon, dass sich die gesamte Fuhre selbsttätig anhebt, um die Folgen für die Passagiere zu minimieren, wenn die Sensoren einen drohenden Seitenaufprall melden

Die neue S-Klasse kann bei uns ab Mitte September bestellt werden. Die ersten Auslieferungen werden für Dezember erwartet.

Die voll-elektrische Version namens EQS steht für Anfang nächsten Jahres auf dem Programm.

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