Mercedes EQS: Erste Ausfahrt mit der Elektro-Luxuslimousine

Ein weißer Mercedes-Benz EQS fährt auf einer Straße entlang eines Sees mit Bergen im Hintergrund.
Für Daimler ist der EQS das wichtigste Auto des Jahres: Die elektrische Luxuslimousine ist ein Gruß aus der Zukunft und setzt neue Maßstäbe bei Bildschirm, Aerodynamik und Reichweite.

Das Cockpit, die Aerodynamik, die Reichweite! Mercedes präsentiert den neuen EQS, seine erste vollelektrische Luxuslimousine, und definiert gleich mehrere Maßstäbe neu. Fünf Jahre wurde an dem Fahrzeug gearbeitet, vieles komplett neu erdacht. Jetzt konnte man den EQS erstmals in der Schweiz Probe fahren – unsere Eindrücke nach gut 600 Kilometer durch Städte, Dörfer, über Autobahnen und Berge.

Aerodynamik-Meister

Der Mercedes EQS ist ein Verwandter der S-Klasse, aber doch ganz anders. Er steht auf einer reinen Elektroarchitektur, was ein völlig neues Design ermöglichte. One-Bow-Linienführung nennt man diese Silhouette, und Cab-Forward-Design. Heißt: Das Auto mutet nahtlos an, die Linien sind rund, weich, schlank und ohne Fugen. Daran hat man besonders lang getüftelt, sagen die Konstrukteure von Mercedes, um in der Aerodynamik einen echten Sprung zu schaffen. Ergebnis: ein sensationeller CW-Wert von 0,20. Damit ist der EQS das aerodynamischste Serienauto der Welt, was sich wiederum positiv auf Windgeräusche und die Reichweite auswirkt. Letztere ist jetzt wirklich kein Sorgenkind mehr: Der EQS schafft 780 Kilometer nach WLTP.

Apropos weit fahren: Unser Verbrauch schwankte stark, lag zwischen 14 und 21 kWh pro 100 Kilometer – abhängig von Geschwindigkeit und Steigungen auf der Strecke. Das Fahren geht fast von selbst, weil die neuesten Assistenzsysteme ziemlich viel abnehmen. Sogar Level-3-Autonomes-Fahren ist mit dem EQS theoretisch möglich, kommt aber erst zu einem späteren Zeitpunkt. Beim Lenken positiv spürbar ist die serienmäßige Hinterachslenkung mit 4,5° bzw. 10°, je nach Ausstattung.

Ein schwarzer Mercedes-Benz EQS fährt auf einer Straße entlang eines Sees.

Ein blaues Auto fährt vor einer malerischen Landschaft mit See und Bergen.

Ein blauer Mercedes-Benz EQS 450+ fährt auf einer kurvigen Straße.

Innenansicht eines Mercedes-Benz EQS mit beigen Ledersitzen und einem großen Navigationsdisplay.

Das Navigationssystem eines Autos zeigt eine 3D-Karte mit einem Schloss an.

Die Rücksitze eines Autos sind mit hellem Leder bezogen und weisen ein Rautenmuster auf.

Ein blauer Mercedes-Benz EQS steht vor einer Bergkulisse an einem See.

Im Inneren des Fahrzeugs dominieren Luxus und Designdetails. Und der mächtige MBUX-Hyperscreen, den Mercedes serienmäßig einbaut. Die Bildschirmeinheit erstreckt sich über die gesamte Breite des Armaturenbretts, 1,40 Meter, sie ist gewölbt und beheimatet drei Bildschirmeinheiten, die hinter Glas optisch ineinander verschmelzen. Neben Fahrer- und Zentraldisplay hat auch der Beifahrer seinen eigenen Bildschirm, auf dem er im Internet surfen oder sogar fernsehen kann. Wieso das geht? Weil Mercedes auf eine intelligente, kamerabasierte Sperrlogik setzt. Die Kameras erkennen, wenn die Augen des Fahrers zu lange auf das Beifahrer-Display schauen. Ist das der Fall, wird der Bildschirm automatisch abgedunkelt – Ablenkung Ende.

Kurier Testfahrt Mercedes EQS

Noch zwei Besonderheiten: Stolz ist man auf den eingebauten HEPA-Filter, der 99,65 Prozent aller Partikel filtert und für saubere Luft im Wageninneren sorgt. Beachtlich ist auch der riesige Kofferraum mit einem Volumen von 610 Litern.

Markteinführung für das Top-Modell Mercedes EQS ist im Herbst 2021. Die Preise stehen noch nicht fest, werden aber voraussichtlich nahe der S-Klasse liegen: die startet bei rund 100.000 Euro.

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