Licht am Fahrrad: Von Schein und Sein

Radlobby / Daniela Bernold
Bei den Kindern bin ich sehr dahinter, dass ihr Licht am Fahrrad ordenlich funktioniert. Und mein eigenes?

Zusammenfassung

  • Fahrradlicht ist keine Kür, sondern Lebensversicherung – besonders bei Dunkelheit, Regen und Nebel.
  • Vorschriften verlangen bei schlechter Sicht funktionierendes, korrekt angebrachtes Licht vorne und hinten am Fahrrad.
  • Technik und Einstellung der Beleuchtung sind wichtig, Reserveakkus und regelmäßige Kontrolle werden empfohlen.

Es ist gut, dass ich einen Hund habe. Denn so gehen nicht nur die Kinder frühmorgens aus dem Haus, sondern auch ich. Sie schwingen sich aufs Fahrrad, ich und der Hund - samt Leuchtband - verschwinden in der Dunkelheit und gehen ein paar Schritte voraus.

Was ich dabei gut erkennen kann: Kind 1 hat sein Licht stets an, Kind 2 hat Ausreden. "Vergessen", "Aja!", "Ich komme nicht hin" oder "Gestern ging es noch."

Unsichtbar im Straßenverkehr.

Besonders gut finde ich "Ich seh doch was!" Und ja, es stimmt: Nur als Autofahrer weiß man, wie erschreckend spät man unbeleuchtete Radler bei Dunkelheit oder Nebel sieht. Also spiele ich peinliche Mutter und schreie "Licht an!" hinterher. Und stelle regelmäßig beim Frühstück die Frage: "Hast du dein Licht geladen?" (Beim Handy ist das ja kein Problem.)

Das echte Problem an der Sache ist aber eigentlich ein anderes: Ich bin, was mein Fahrradlicht betrifft auch nicht viel besser.  Mehr Schein als Sein?

Radlobby / Daniela Bernold

Das Fahrrad hat immer Saison und ist auch für Fahrten in der Dämmerung und bei Nacht ein alltagstaugliches und sicheres Verkehrsmittel. Wichtige Voraussetzungen dafür sind, dass man als Radfahrender ausreichende Sicht hat und auch selbst gut gesehen wird. Bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen ist daher eine gewisse Grundausstattung an Beleuchtungselementen für das Fahrrad sinnvoll und wichtig.

Hand aufs Herz wie oft bin ich schon losgefahren, obwohl das Rücklicht mal wieder leer war, das Ding nicht wollte und ich einfach keine Lust und Zeit hatte, mich damit zu beschäftigen? 

Kein Luxus, sondern Lebensversicherung 

Dabei weiß ich genau: Licht am Fahrrad ist kein Luxus, sondern Lebensversicherung. Besonders jetzt, wenn Nieselregen und Nebel die Welt in Grau tauchen. Autofahrer sehen im Dunkeln nur, was leuchtet.  Aber bei einem vollgepackten Alltag rutscht die Beleuchtung meines eigenen Fahrrads gern auf Platz 127 der Prioritätenliste. 

Kann ich es mir also leisten, mit moralisch erhobenem Zeigefinger mein Kind zurecht zu weisen?

Ja. Denn - besser eine nervige Mutter, als ein verunfalltes Kind. 

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