Luxushersteller auf der Beschleunigungsspur

Luxushersteller auf der Beschleunigungsspur
Hersteller wie Lamborghini, Ferrari oder Bentley vermelden steigende Verkaufszahlen und Rekordgewinne

Bentley, Lamborghini und Co. haben zuletzt mit Rekordergebnissen von sich Reden gemacht. Während auf der einen Seite des Spektrums die günstigen Kleinen nach und nach verschwinden, werden auf der anderen Seite den Herstellern von Sport- und Luxusautos buchstäblich die Türen eingerannt.

Ein Grund mag für viele Kunden sein, dass sie sich noch rasch einen klassischen Zwölfzylinder in die Garage stellen wollen. Zumal ja auch einige Luxushersteller erklärt haben, sich in eine reine Elektromarke umwandeln zu wollen.

Lamborghini hat gerade erst jetzt den Antrieb für einen neuen Supersportwagen präsentiert - und diesbezüglich heißt die Strategie bereits Elektrifizierung, wenn auch nur mit E-Motor als Unterstützung für den Verbrenner.

Stichwort Lamborghini. 2022 war für den Sportwagenhersteller ein Rekordjahr. Mit 9233 Fahrzeugen hat man erstmals in der Unternehmensgeschichte über 9000 Autos verkauft. Asien lag mit einem Anstieg von 14 Prozent an der Spitze, gefolgt von Amerika mit einem Plus von zehn Prozent, der Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika legte um sieben Prozent gegenüber 2021 zu. Gleichzeitig brachte 2022 für Lamborghini auch einen Rekordumsatz. Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte überstieg der Umsatz die Zwei-Milliarden-Euro-Grenze, das operative Ergebnis übertraf das des Jahres 2021 um 56 Prozent. 2,38 Milliarden Euro setzte Lamborghini um – eine Steigerung um 22 Prozent gegenüber 2021. Die operative Gewinnmarge lag bei 25,9 Prozent.

Steigende Verkaufszahlen vermeldet man auch bei Ferrari. 2022 wurden 13.221 Autos ausgeliefert. Zum Vergleich: 2021 waren es 11.155. Gleichzeitig erreichte der Nettogewinn einen neuen Höchststand von 939 Millionen Euro. Ferrari hat mit den Purosangue eine "Art SUV" im Programm, von dem man wohl mehr verkaufen könnte, als man überhaupt produzieren will.

Noch etwas mehr Autos als Ferrari hat 2022 Bentley ausgeliefert. Der britische, zur VW-Gruppe gehörende Luxusautohersteller lieferte 15.174 Autos aus. Die operative Umsatzrendite kletterte im Jahr 2022 auf 20,9 Prozent und das ist die bisher beste Rendite in der 104-jährigen Geschichte von Bentley. Die Briten erklären das so, dass die Kunden höher ausgestattete Modellversionen bestellen und auch die (kostspieligen) Individualisierungs­möglichkeiten intensiver nutzten. Ebenso entschieden sie sich verstärkt für limitierte Auflagen und teure Coachbuilt-Sammlerstücke. Das operative Ergebnis 2022 beträgt 708 Millionen Euro, die Umsatzerlöse kletterten auf 3,38 Milliarden Euro.

Auch Rolls-Royce verzeichnete 2022 ein Plus bei den Verkaufszahlen. 6021 Autos wurden im vergangenen Jahr ausgeliefert - 2021 waren es 5586. Gefragtestes Modell ist auch hier ein SUV, der Cullinan (mit 3260 Stück). Aston Martin konnte zwar den Umsatz steigern (auf 1,38 Milliarden Pfund), gleichzeitig verzeichnete man einen Verlust von rund 500 Millionen Pfund. Bei 6412 verkauften Autos. 2024 will man wieder Gewinne einfahren.

In ganz anderen Regionen bei den Verkaufszahlen ist freilich der Sportwagenhersteller Porsche unterwegs. 309.884 Fahrzeuge konnte man 2022 ausliefern, das sind 7969 mehr als im Jahr 2021. Und auch sonst meldet man Rekordzahlen. Der Konzernumsatz lag 2022 bei 37,6 Milliarden Euro, das entspricht einem Wachstum von 13,6 Prozent. Das operative Konzernergebnis betrug 6,8 Milliarden Euro und übertraf den Vorjahreswert um 1,5 Milliarden Euro (plus 27,4 Prozent). So wie Bentley oder Rolls-Royce will man auch in Stuttgart  zukünftig über die Individualisierung und mit limitierten Editionen mehr Gewinn einfahren. Und auch bei Porsche heißt die Strategie Elektrifizierung. Der Macan kommt 2024 elektrisch und auch der Cayenne, der 718 und ein weiteres SUV sollen die Elektroflotte vergrößern.

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