IKEA: Warum der Möbelriese künftig vermehrt auf Wasserstoff setzt

Letztendlich geht es um die Reichweite. Die Elektro-Transporter, die schon für IKEA fahren, schaffen rund 170 Kilometer, der mit Wasserstoff betriebene rund 400 Kilometer. „Unsere EV-Trucks sind perfekt geeignet, um Mehrstopp-Routen im urbanen Raum auszuführen. Da wir aber auch Kunden in entlegeneren Gebieten von Österreich emissionsfrei beliefern wollen, mussten wir eine Lösung mit Fahrzeugen finden, die eine höhere Reichweite schaffen", erklärt Melanie Eltzner, Customer Fulfillment Manager bei IKEA Österreich.
Seit einigen Monaten hat IKEA den ersten H2-Transporter im Fuhrpark, ab nächster Woche kommen vier weitere dazu. Die Fahrzeuge liefert der deutsche Anbieter Quantron, der sich auf Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben spezialisiert hat. Quantron nutzt ein Chassis von Iveco, Tanks, Brennstoffzelle und andere Teile werden von anderen Anbietern geliefert.
Neben dem Plus an Reichweite ist auch das schnellere Befüllen, das an einer Wasserstofftankstelle in wenigen Minuten erfolgen kann, ein Vorteil.
Österreich ist übrigens der erste Markt von IKEA, wo Wasserstoff-Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Man hat bereits 60 batterieelektrische Transporter im Einsatz, die Flotte der H2-Transporter soll bis Ende 2024 auf 40 anwachsen und 2025 sollen sämtliche Lieferungen emissionsfrei ablaufen, so das Ziel von IKEA.
Die Wasserstofftransporter werden dabei künftig im Raum Wien und Innsbruck unterwegs sein. Warum hier? Weil es hier Tankstellen gibt, die "grünen Wasserstoff" haben. IKEA erhält vom Klimaschutzministerium für den Aufbau der H2-Flotte Förderungen in der Höhe von 4,8 Millionen Euro.
Auch Wien Energie ist Partner von IKEA. Wien Energie betreibt in Wien die erste Wasserstoff-Tankstelle für Schwerlast-Fahrzeuge im Großraum Wien. Und künftig soll es grünen Wasserstoff "Made in Vienna" geben - bislang muss grüner Wasserstoff zugekauft werden. "Wir arbeiten aktuell an der Errichtung unserer ersten Elektrolyseanlage. Zudem nehmen wir bald auch eine weitere H2-Tankstelle in Betrieb", sagt Linda Kirchberger, Head of Decarbonisation and New Technologies bei Wien Energie. Die entsprechende Elektrolyseanlage soll im ersten Quartal 2024 in Betrieb gehen.
Kommentare