E10 statt E5: Was bedeutet die schrittweise Umstellung?

Um die Klimaziele zu erreichen, wird von einer breiten Allianz in Österreich nun der Einsatz von E10 getrommelt. Auf Basis einer Novelle der Kraftstoffverordnung (KVO), die EU-Recht umsetzt und mit 1. Jänner 2023 in Kraft getreten ist, ist das nun auch möglich. Der Kraftstoff E10 soll schrittweise eingeführt und voraussichtlich nach und nach an fast allen österreichischen Tankstellen verfügbar sein. Doch was ist E10 überhaupt? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten: 

Was ist E10?

Bei E10 handelt es sich um einen Benzin-Kraftstoff, der neben fossilem Benzin einen maximalen Anteil von 10 Volumenprozent Bio-Ethanol enthält, einen Alkohol, der sich aufgrund seiner chemischen Eigenschaften für den Einsatz in Verbrennungsmotoren eignet. E10 ist eine Abkürzung: Das „E“ steht dabei für Ethanol bzw. Bio-Ethanol, die Zahl “10“ für zehn Volumenprozent.

Welche Autos sind E10-kompatibel?

Eine Auswertung der Bestandsfahrzeuge durch den ÖAMTC aus dem Jahr 2023 hat ergeben, dass 98,3 % der Benzin-Pkw in Österreich E10 vertragen. Allerdings wurden hier keine Oldtimer (Erstzulassung vor mindestens 30 Jahren) berücksichtigt. Fahrzeuge, die keine E10-Freigabe haben, können weiterhin Kraftstoff tanken, der keinen bzw. maximal bis zu fünf Prozent Bio-Ethanol enthält (in den meisten Fällen Premium-Kraftstoff). Fahrzeuge mit E10-Freigabe können auch problemlos abwechselnd mit E5 und E10 betankt werden. Auf der Webseite oeamtc.e10tanken kann man sich vergewissern, ob das eigene Auto E10 verträglich ist. 

In welchen Ländern ist E10 eingeführt?

E10 wird seit 2009 schrittweise in ganz Europa eingeführt und ist derzeit in 15 EU-Ländern und Großbritannien erhältlich: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Lettland, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Rumänien, Slowakei und Schweden.

Wieso wird es in Österreich erst jetzt eingeführt? 

In Deutschland etwa ist E10 bereits seit 2011 eingeführt. "In Deutschland ist diese Einführung dann auch ziemlich schief gelaufen, weil damals viele Fahrzeuge E10 nicht vertragen haben." Und es war nicht die Unterstützung aller Stakeholder da. In Österreich haben wir jetzt die breite Zustimmung, die Umstellung wird nun von allen mitgetragen", so Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI).

Ist E10 umweltfreundlicher?

Laut Hedwig Doloszeski können bis zu 130.000 Tonnen Co2 eingespart werden, wenn man die gesamte Benzinmenge umstellt.

Woraus wird das Bio-Ethanol hergestellt?

Österreichisches Bio-Ethanol wird aus landwirtschaftlichen Reststoffen erzeugt, dadurch ist, so die Webseite e10tanken.at keine Flächenkonkurrenz zum Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln gegeben. 

Wird E5 komplett abgelöst?

Ja, in Österreich ist eine Umstellung geplant, von E5 auf E10. Denn an den Tankstellen sind meist vier Zapfsäulen, dadurch sind die Möglichkeiten nicht gegeben, sowohl E5 als auch E10 anzubieten. In Deutschland ist das anders, da dort 6 Zapfsäulen vorherrschend sind. 

Was kostet E10?

Doloszeski erklärt: "Wir haben keine steuerlichen Anreize bekommen, wir haben eine Steuerspreizung für beigemischten Benzin. Wenn man etwas beimischt, liegt das immer ein wenig darüber. Rein wenn man die Kosten umrechnet, wird der Liter um 1 bis 2 Cent teurer werden."