E-Ladepunkte: Wie schlägt sich Österreich im europäischen Vergleich?

Ladestation BEÖ
Zusammenfassung
- Österreich liegt mit 334 Ladepunkten pro 100.000 Einwohner auf Platz sechs im EU-Vergleich und deutlich über dem Durchschnitt.
- Die Bundesregierung fördert mit dem Programm „eMove Austria“ gezielt den Ausbau der Ladeinfrastruktur, insbesondere für den Güterverkehr.
- 22 Prozent aller Neuzulassungen sind E-Pkw, was einem Anstieg von 42,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Laden, das große Thema bei allen E-Auto-Fahrern. Vor allem wenn man längere Strecken oder international unterwegs ist, stellt sich immer wieder die (nicht ganz stressfreie ) Frage, wo sich der nächste Ladepunkt befindet.
Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) hat nun die Zahl der Ladepunkte in den europäischen Ländern verglichen. Und kam zu folgendem Ergebnis:
Am meisten Ladepunkte haben die Niederlande mit beeindruckenden 1.005 Ladestellen. Es folgen Belgien (655), Dänemark (598), Schweden (507) und Luxemburg (379). Aber auch Österreich hat sich in Sachen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im europäischen Vergleich gut positioniert: Man liegt mit 334 Ladepunkten pro 100.000 Einwohnern auf gutem Platz sechs.
Deutlich niedriger fällt die Ladepunktdichte in einigen großen Ländern aus. Deutschland beispielsweise kommt auf 189 Ladepunkte pro 100.000 Einwohner, Frankreich auf 234 und Spanien auf 94. Tschechien (59), Italien (98) und Slowenien (102) stehen noch schlechter da. Am unteren Ende der Skala stehen vor allem östliche Länder (siehe Bild.) Im Jahr 2024 gab es in der Europäischen Union durchschnittlich 199 Ladepunkte pro 100.000 Einwohner.
Ausbau der Lade-Infrastruktur
In Österreich stehen die Zeichen auf Ausbau der Lade-Infrastruktur: Mit dem Programm „eMove Austria“ bekennt sich die Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität, insbesondere durch gezielte Investitionen in die Ladeinfrastruktur.
„Wir haben heute eine flächendeckende und zuverlässige Ladeinfrastruktur für E-Pkw in Österreich“, sagt Andreas Reinhardt, Vorsitzender des BEÖ dazu. „Jetzt gilt es, den nächsten entscheidenden Schritt zu setzen: den zielgerichteten Ausbau des Ladenetzes für den Güter- und Schwerverkehr.“
Die geplanten Schnellladestationen an Autobahnen und Schnellstraßen sind laut BEÖ essenziell, um die Elektrifizierung auch im Güterverkehr voranzubringen. „Nur durch ein dichtes, benutzerfreundliches und vernetztes Ladeangebot kann Elektromobilität langfristig erfolgreich und für alle zugänglich sein“, so Reinhardt.

Wo gibt es wie viele Ladepunkte?
Ein Großteil der Ladevorgänge findet heute dort statt, wo E-Fahrzeuge über einen längeren Zeitraum stehen: zuhause oder am Arbeitsplatz. „Wir gehen davon aus, dass bereits rund 200.000 private Wallboxen in Österreich installiert sind", (exklusive mobile Ladekabel). Diese private Ladeinfrastruktur entlastet das öffentliche Netz und stellt eine tragende Säule der Mobilitätswende dar. „Dabei ist es wichtig, zukünftige Gesetzesvorhaben an den Bedürfnissen der Nutzern auszurichten und österreichweit einheitliche Standards festzulegen", so Reinhardt. Das betrifft etwa die nationale Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie.
22 Prozent aller Neuzulassungen E-PKW
Laut Statistik Austria wurden in Österreich bis Ende Juni 2025 wurden in 31.534 E-Pkw neu zugelassen. Das sind 22 Prozent aller Neuzulassungen; gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 42,2%. Benzin-Elektro-Hybride verzeichnen ein Plus von 40,9%. Bei Benziner gibt es einen Rückgang von 12,6%, bei Diesel-Pkw einen Rückgang von 33,8%.
Heuer und 2026 investiert das Mobilitätsministerium fast eine halbe Milliarde Euro in die Forcierung der E-Mobilität, wobei der Schwerpunkt künftig auf dem Ausbau der (Schnell-)Ladeinfrastruktur liegen wird. Unter dem gemeinsamen Dach „eMove Austria“ sind künftig mehrere Aspekte der E-Mobilität gebündelt, darunter die Säulen:
- eCharge – alle Maßnahmen zum Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur
- eBus – alle Maßnahmen zum Umstieg von konventionellen auf emissionsfreie Antriebe bei Bussen
- eTruck – alle Maßnahmen zum Umstieg von konventionellen auf emissionsfreie Antriebe bei LKW
- eRide – alle Maßnahmen zum Umstieg auf Individual-E-Fahrzeuge im privaten und betrieblichen Kontext
Innerhalb der jeweiligen Säulen sind die dazugehörigen Fördermodelle sowie etwaige Reformen, Forschungsprojekte und Maßnahmen verankert, die E‑Mobilität zugänglicher machen.
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