E-Autos und der Akku Schrott: Wohin mit den alten Batterien?

Batterien verursachen bis zu 60 Prozent der Gesamtemissionen der E-Auto-Produktion. Die meisten werden in Asien hergestellt, mit 70 Prozent ist China Top-Player. China führt auch die Liste der emissionsintensivsten Akku-Produktionsverfahren an: In Schweden ist das Emissionsniveau pro kWh nur halb so hoch.
E-Autos binden sich gerne ein grünes Mascherl um. Aber in Sachen Akkus gibt es umwelttechnische Fragezeichen. Schon ihre Herstellung hat einen großen CO2-Fußabdruck. Offen ist auch das Recycling: Werden die Akkus nun zum Umweltproblem? Oder zum guten Geschäft? McKinsey Batterieexperte Martin Linder im Gespräch.

Martin Linder ist Senior Partner im Münchner Büro von McKinsey. Er leitet den Bereich Fertigung und Kapitalproduktivität für den Automobilsektor und berät Automobilhersteller und -zulieferer bei Performance- und Transformationsprogrammen.

Recyclingmaterial wird es genug geben: Bis 2035 fallen mehr als 7.000.000 Tonnen Batterieschrott an. Auch finanziell wird großes Wachstum vorausgesagt: In der gesamten Wertschöpfungskette des Recyclings – von Sammlung bis zur Metallrückgewinnung – werden die Einnahmen bis 2040 weltweit voraussichtlich auf mehr als 88 Mrd. Euro pro Jahr steigen. Der Wert, der im Schnitt pro Tonne recyceltem Batteriematerial generiert wird, könnte 2025 bereits 560 Euro pro Tonne betragen.
Nach zehn Jahren haben Auto-Akkus noch 70-80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Wie könnte eine sinnvolle Second-Life Verwendung aussehen? Wird dieses Potenzial schon genutzt?

Kobalt wird rar: Laut einer aktuellen Studie von McKinsey wäre eine deutliche Verringerung – bis zu 75 Prozent – der Kohlenstoffemissionen in der Produktion von Batterien möglich. Vor allem Recycling kann den emissionsintensiven Rohstoffabbau und den nahenden Engpass an Batteriematerialien wie Lithium und Nickel abschwächen.
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