Die ersten Fakten zum lange erwarteten Alfa Romeo Tonale

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Kleiner Bruder des Stelvio: Der Alfa Romeo Tonale kommt elektrifiziert und als Diesel. Und nutzt NFT und Blockchain-Technologie

Lange hat es gedauert. Die ersten Pläne für ein Kompakt-SUV unterhalb des Stelvio hat es bei Alfa Romeo schon unter dem 2018 verstorbenen Fiat-Konzernchef Sergio Marchionne gegeben. Im Jahr 2019 versetzte man dann die Alfisti der Welt mit der Studie namens Tonale in Aufregung. Die endgültige Umsetzung des Projektes wurde zuletzt noch durch die Fusion von Fiat-Chrysler mit der PSA-Gruppe zum Stellantis-Konzern weiter verzögert.

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Aber jetzt ist es soweit. Der Alfa Romeo unter den Kompakt-SUV steht am Start und wird tatsächlich noch vor dem Sommer unter dem Namen Tonale auf den Markt kommen. Dabei verlässt sich die neue Marken-Führung unter dem im Jänner des Vorjahres von Peugeot zu Alfa gewechselten Jean Philippe Imparato nicht nur auf die klassichen Alfa-Stärken wie gutes Design und sportliches Fahrverhalten. Man will vielmehr auch technologisch Flagge zeigen. Und bedient sich daher als erste Automarke weltweit der NFT-Technologie.

NFT und Blockchain

So bekommt jeder Tonale einen NFT (Non Fungable Token / nicht ersetzbarer, digital durch Blockchain-Technologie geschützter Verweis auf eine Internet-Adresse) mit auf den Weg. Auf diese Weise können alle Daten, die das Auto im Laufe seines Einsatzes produziert, sicher abgelegt werden. Den digitalen Schlüssel zu dieser Datensammlung bekommt der Käufer des Tonale, der selbst entscheiden kann, welche Daten letztlich aufgezeichnet werden sollen. Sinn der Sache: Dadurch kann der exakte Lebensweg des Autos vom tatsächlichen Kilometerstand bis zur Art des Gebrauchs unmanipulierbar dokumentiert werden. Das wiederum erhöht den Restwert beim Weiterverkauf, weil der Verkäufer den tatsächlichen technischen Zustand des Autos genau belegen kann.

Laut Alfa-Chef Imparato liegt der Entscheidung zu dieser technologischen Vorreiterrolle das Ziel zu Grunde, Alfa Romeo in punkto Restwert auf den Stand des Branchenleaders BMW zu bringen. Wie optimistisch Imparato und sein Team dabei sind, die Qualitätslatte für die Marke in neuen Höhen auflegen zu können, zeigt der Umstand, dass der Tonale mit 5 Jahren Garantie auf den Markt kommen wird.

Hybrid und Plug-in-Hybrid

Was das bei einem Alfa immer besonders wichtige Thema Motorisierung angeht, setzt man für Europa zeitgemäß hauptsächlich auf Hybridisierung mit und ohne Stecker.

Aber auch hier wollte man Zeichen setzen und hat sich nicht mit einer Mild-Hybrid-Lösung zufrieden gegeben. Der Tonale Hybrid kombiniert vielmehr einen 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit wahlweise 130 oder 160 PS mit einem 15 kW leistenden E-Motor, womit kurze Strecken auch rein elektrisch gefahren werden können. Wird mehr Leistung angefordert, wirkt der E- Motor als Booster des Benziners. Portioniert wird die Kraft mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Angetrieben werden die Vorderräder.

Die Variante des Tonale mit Plug-in-Hybrid kombiniert einen 180-PS-Benziner, der auf die Vorderräder wirkt, mit einem 90-kW-E-Motor, der die Hinterachse bedient. Um die Systemleistung von 275 PS adäquat auf den Boden zu bringen, steht somit ein Allradantrieb zur Verfügung. Getriebeseitig kommt hier eine 6-Gang-Automatik zum Einsatz. Die 15,5-kWh-Batterie sorgt für eine rein elektrische Reichweite von über 60 km, was heimische Dienstwagenfahrer und Freiberufler gerne hören werden.

Abgerundet wird das Motorenangebot des Tonale in Europa durch einen ebenfalls mit der 6-Gang-Automatik kombinierten 130-PS-Diesel.

Ein 265 PS leistender Benziner ohne Hybridisierung wird nur in den USA und den Emiraten zum Einsatz kommen.

Klassische Giulia Super als Vorbild

Bei der Gestaltung des Cockpits im Tonale haben sich die Designer trotz aller Digitalisierung die Armaturenlandschaft des Alfa-Klassikers Giulia Super zum Vorbild genommen. So lässt sich das TFT-Display vor dem Lenkrad zwar wie derzeit üblich individuell einstellen, eine Ansicht gibt aber eben auch die klassischen großen Rundarmaturen wieder, wie man sie aus der Alfa-Geschichte kennt.

Inhaltlich ist man natürlich nicht rückwärtsgewandt und hat in den Tonale alles reingepackt, was momentan Stand der Technik ist. Von Assistenzsystemen, die autonomes Fahren der Stufe 2 erlauben über Softwareupdates "Over the Air" bis hin zur Sprachbedienung, für die Amazons "Alexa" und der "Google-Assistant" engagiert wurden.

Der Alfa Romeo Tonale geht in den beschriebenen Motorisierungsvarianten noch vor dem Sommer bei uns an den Start.

An einer scharfen "Quadrifoglio"-Version wird derzeit gearbeitet. Sollten die Entwickler die recht konkreten Vorstellungen des Chefs bezüglich Leistung und Charakteristik entsprechend erfüllen, ist wohl in rund zwei Jahren damit zu rechnen.

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