Modern Classic Bikes: Der sehnsuchtsvolle Blick zurück
Es liegt in der Natur von Modeerscheinungen, dass jeder Hype ein Ablaufdatum hat. Die Freude an Retro-Bikes erweist sich allerdings als erstaunlich resistent gegen solche Binsenweisheiten. Im Gegenteil: In diesem fröhlichen Segment blühen immer buntere Blüten. Und so bleibt es auch 2020 dabei: Wer nach erdigen Fahrzeugen mit überschaubarer Technik und Sehnsuchts-Design sucht, der wird hier sicher fündig.
Harley Low Rider S
Die Amerikaner durchleben momentan keine leichten Zeiten: Der Heimmarkt bricht ein, das Geschäft schrumpft. Mutig steuert man allerdings dagegen, hat im letzten Herbst die elektrische LiveWire auf den Markt gebracht und arbeitet emsig an einer neuen, flüssig gekühlten Baureihe, die Ende 2020 mit einer Reiseenduro (Pan America) und einem Streetfighter (Bronx) debütieren wird. Zwischendurch legt man auch im klassischen Bereich nach: Mit einer auf 93 PS verschärften Version der Low Rider, die man guten Gewissens als Urmeter eines sportlichen Cruisers bezeichnen kann. Der Preis: 23.695 Euro.
Moto Guzzi V7 III Stone S/ Racer 10th Anniversary
Kaum eine zweite Marke versteht es so virtuos auf der Klaviatur der Leidenschaft zu spielen wie Moto Guzzi. Heuer will man die italophile Kundschaft mit zwei zusätzlichen Versionen des markeneigenen Bestsellers verführen. Ein funkelnder Eyecatcher ist das Jubiläumsmodell zum zehnten Geburtstag der V7 Racer. Es erhält wie die ursprüngliche Version den verchromten Tank, den roten Rahmen und die Speichenräder. Dazu gibt’s eine nostalgische Verkleidung und moderne Zutaten wie den LED-Scheinwerfer und ein kompaktes LED-Rücklicht. Die neue Beleuchtung kommt auch der zweiten Neuerscheinung zugute: Die auf 750 Stück limitierte Stone S erkennt man am mattsilbernen Tank samt Lederriemen, der Alcantara-Sitzbank, den Spiegeln an den Lenkerenden und den schwarzen Gussrädern. Die Preise für die beiden Beauties sind noch offen.
Honda CMX500 Rebel
Von einigen belächelt hat sich die günstige Rebel vor drei Jahren die Herzen im Tiefflug erobert. Nun bekommt der 46 PS starke Zweizylinder-Cruiser ein Update, in dem eine Voll-LED-Lichtanlage und die längst überfällige Ganganzeige enthalten sind. Neben weiteren Verbesserungen am Fahrwerk und einer leichtgängigeren Anti-Hopping-Kupplung wurden dem kompakten, günstigen Bobber (6990 Euro) auch neue Farben und mehr Zubehör spendiert. Highlight: eine cool-sportliche Scheinwerfermaske.
Husqvarna Svartpilen 401/ Vitpilen 401
Die Namen waren seit der Einführung Programm: Der „weiße Pfeil“ und der „schwarze Pfeil“ waren nur in Weiß und Schwarz zu haben. Nun dürfen die Austro-Schweden endlich auch Farbe zeigen: etwa Weiß-Blau oder ein edles Graumetallic. Zudem werden bei beiden Modellen die Heckrahmen und damit auch die Sitzbänke verlängert, womit nun endlich auch Beifahrer ein wenig mehr Lebensraum erhalten. Freundliche Geste: Beide Modelle werden günstiger und kosten nun 6199 Euro. Das preisliche Entgegenkommen gilt übrigens auch für die großen Schwestern, Vitpilen und Svartpilen 701. Sie kosten trotz Aufwertung (Speichenräder, gefräste Fußraster) nur mehr 9999 Euro.
Ducati Scrambler 800 Dark
Der Blick auf den Preiszettel hat auch die Entwicklung der neuen Scrambler 800 Icon Dark beeinflusst: Sie fungiert nun als Einstiegsmodell, ist nur in Mattschwarz zu haben und macht kleine Abstriche in der Ausstattung – etwa in Form von simpleren Spiegeln. Technisch bleibt alles beim Alten, 9995 Euro Einsteigspreis bedeuten 900 Euro Ersparnis gegenüber den bunten Icon-Modellen.
Brixton Crossfire 500
Die junge österreichische Marke bringt ab April ihr erstes Zweizylindermodell auf den Markt. Der flüssig gekühlte, 48 PS starke Vierventilmotor befeuert ein charakterstarkes, sportlich geschnittenes Naked Bike, das 6799 Euro kosten wird. Die etwas dunkler gehaltene X-Version kostet 350 Euro Aufpreis. Mit der Marke hat die Mutterfirma, die KSR Group in Krems, noch große Pläne: Mittelfristig will man mit einem weiteren neu entwickelten Zweizylinder auch in die Big-Bike-Klasse bis ein Liter Hubraum aufsteigen.
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