Kleinauto-Paradoxon
Kleine Autos sind besser für die Umwelt als große Autos. Zu dieser simplen Rechnung tendiert der Hausverstand. Weniger Ressourcenverbrauch bei der Herstellung, weniger Gewicht, daher kleinere Motoren und damit weniger Verbrauch.
Es hat dennoch gute Gründe, warum etwa Skoda eine Elektro-Version des Kleinwagens Citigo vorstellt, die zwangsläufig teurer ist als die bekannte Variante mit kleinem Benzinmotor, die aus dem Programm gekippt wird.
Ebenso ist es kein Zufall, dass der kleinste Opel in Hinkunft der knapp über 4 m lange Corsa ist und die beiden Kleinwagen Adam und Karl keine Nachfolger bekommen. Während alle Hersteller mit Hochdruck an der Elektrifizierung großer Modelle arbeiten, um 2020 die Vorgaben für den durchschnittlichen -Ausstoß ihrer Fahrzeugflotte halbwegs zu erreichen, bleiben die Kleinverbraucher auf der Strecke. Grund für die absurde Situation ist das komplizierte Regelwerk der Flottenverbrauchs-Berechnung, die den Verbrauch mit der Größe des jeweiligen Modells in Relation setzt. Diese nicht zuletzt auch durch das Lobbying der Hersteller in Brüssel entstandene Regelung, die es großen und damit profitträchtigeren Modellen erleichtert, mit herzeigbaren Werten angerechnet zu werden, hat auf der anderen Seite des Spektrums ein Kleinwagensterben eingeleitet. Den ohnehin schon wenig verbrauchenden Kleinen wird dadurch nämlich so viel an weiterer Einsparung abverlangt, dass es die technisch mach- und finanzierbaren Grenzen sprengt.
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