Hyundai-Chef Martinet: "Unser kommendes E-Auto ist für Europa konzipiert"

Zusammenfassung
Hyundai präsentiert auf der IAA die Studie Concept Three.
Die Serienversion soll in einem Jahr verfügbar sein und wurde laut Hyundais Europa-CEO für den europäischen Markt konzipiert.
Die neue Konkurrenz aus China fürchtet man nicht, da man sich in Sachen Design und Technologie gut in Europa etabliert hat.
Anlässlich der IAA in München präsentiert Hyundai mit dem Concept Three eine sportlich gehaltene Studie. Das Auto kann als Vorbote eines neuen Hatchback-Autos für das B-Segment gesehen werden, das elektrisch fährt und - voraussichtlich - unter dem Ioniq-Label auf den Markt kommen wird. Wir sprachen dazu mit dem neuen Präsidenten und CEO von Hyundai Motor Europe, Xavier Martinet, der Ende vergangenen Jahres von Dacia zu Hyundai gewechselt ist.
KURIER: Welche Pläne hat Hyundai mit dem Concept Three?
Martinet: Wir werden die Serienversion des Autos im Frühjahr präsentieren und bei den Händlern soll es dann in einem Jahr verfügbar sein. Die Botschaft, die wir an den Markt und unsere Kunden haben, ist, dass Hyundai mit einem sehr interessanten Elektroauto im B-Segment, also dem Kernsegment des europäischen Markts, kommt. Und wenn das Auto auf dem Markt ist, wird Hyundai die einzige Marke sein, die in Europa in jedem wichtigem Segment ein Elektroauto im Angebot hat, vom Inster bis zum Ioniq 9.
Wo wird die Serienversion des Concept Three produziert?
Das Fahrzeug wird in der Türkei produziert. So sind wir näher am europäischen Markt und das kommende Serienfahrzeug wurde entwickelt und designt für unsere Kunden in Europa
Wie sehen Sie die Entwicklung von Hyundai in Europa?
Wenn man sich die Entwicklung der letzten 10 bis 15 Jahre ansieht, hat die Marke sicher das richtige Momentum. Die Frage ist, was müssen wir tun, um uns weiter zu entwickeln und wo haben wir noch die Möglichkeit, weiter zu wachsen. Es gibt Märkte in Europa, wo wir unter den Top 5 sind und andere, wo wir das nicht sind. Ich denke, wir machen einen guten Job im C-Segment. Unser Tucson oder der Ioniq 5 sind Referenzmodelle in ihrem Segment. Aber im B-Segment sind wir noch nicht genau dort, wo wir hinwollen. Wir wollen wachsen, aber auf eine gesunde Art und Weise, basierend auf privaten Kunden und auf kleinen und mittleren Flotten. Ich kann sagen, dass es bei uns einige neue Autos in der Pipeline gibt. Allein in den nächsten zwei Jahren werden fünf wichtige, neue Modelle auf den Markt kommen und diese Produkte für den Kern des europäischen Markts werden uns helfen, weiter zu wachsen.

Xavier Martinet: Umringt von Journalisten bei der Präsentation auf der IAA
Ab 2027 soll ja jeder Hyundai elektrifiziert sein...
Ja, genau. Ab 2027 wird jedes Hyundai-Modell einen Elektro- oder Hybrid oder Wasserstoffantrieb haben. Es gilt, darauf zu hören, was die Kunden sagen und natürlich kommt es darauf an, wie die Regularien aussehen. Wir bringen zum Beispiel die Neuauflagen des i20 und des Bayon als Hybrid. Hybrid und Elektro sind die Antriebstechnologien für den europäischen Markt, auf die wir setzen.
Inwieweit fürchtet man die Preisschlacht mit den auf den Markt drängenden Marken aus China?
Vor zehn bis fünfzehn Jahren war es so, dass die Kunden Hyundais hauptsächlich deswegen gekauft haben, weil sie preiswerte Autos waren. Jetzt kaufen sie unsere Autos, weil sie ein tolles Design haben und auch wegen der fortschrittlichen Technologie. In unseren Elektroautos hatten wir z.B. schon früh die 800-Volt-Technologie. Und man schätzt Hyundais auch wegen ihrer Qualität und der Zuverlässigkeit. Hyundai ist heute weit weniger angreifbar als noch vor zehn Jahren. Das liegt daran, dass unsere Kunden unsere Autos kaufen, weil sie hier das beste Gesamtpaket sehen. Unser Job ist es nun, die Wahrnehmung für unsere Marke weiter zu entwickeln, auf die Kundenwünsche zu hören und dann die Autos zu bringen, die für sie passen, so dass sie sich gar nicht erst bei Newcomern umsehen.
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