Euro NCAP-Crashtest: Nur drei Sterne für den Jeep Avenger
Beim jüngsten Euro NCAP Crashtest, durchgeführt vom ÖAMTC und seinen Partnerorganisationen, wurden insgesamt acht Fahrzeuge auf Herz und Nieren geprüft. Während fünf davon – XPeng G6, Subaru Impreza, Subaru Crosstrek, Ford Explorer und Audi Q6 e-tron – mit fünf Sternen bewertet wurden, schnitten die Renault-Modelle Symbioz und Captur (je vier Sterne) und der Jeep Avenger deutlich schlechter ab.
Der Jeep Avenger fiel im Test besonders negativ auf. Mit nur drei von fünf möglichen Sternen zeigte das Modell in nahezu allen getesteten Bereichen bestenfalls durchschnittliche oder schwache Leistungen. Besonders gravierend ist der unzureichende Schutz von Kindern bei seitlichen Kollisionen. "Hier besteht dringender Handlungsbedarf, denn die Sicherheit der jüngsten Mitfahrenden sollte oberste Priorität haben", betont ÖAMTC-Experte Thomas Hava. Aber auch beim Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer, kann der Avenger nicht überzeugen. Zudem funktionieren auch die standardmäßig vorgeschriebenen Fahrassistenz-Systeme nicht immer optimal und bieten noch erheblichen Spielraum für Verbesserungen.
Dazu erklärt man bei Stellantis: "Bei Stellantis sind wir weiterhin bestrebt, unseren Kundinnen und Kunden saubere, sichere und leistbare Mobilität mit Produkten anzubieten, die die strengsten Vorschriften weltweit erfüllen. Wir sind bestrebt, die Sicherheitsmerkmale jeder neuen Fahrzeuggenerationen zu verbessern. Im Rahmen unserer laufenden Produktverbesserungen berücksichtigen wir die Bewertungen durch Dritte und integrieren bewährte technologische Lösungen, wo dies relevant ist, in unseren Entwicklungsprozess. Stellantis ist davon überzeugt, dass es keine einheitliche Methode zur Messung der Fahrzeugsicherheit gibt. Bewertungen durch Dritte sind einer von vielen Inputs, die bei der Entwicklung der Sicherheit unserer Fahrzeuge verwendet werden.“
Die beiden getesteten Renault-Modelle Symbioz und Captur, die weitgehend baugleich sind, erreichten immerhin vier Sterne, blieben aber vor allem beim Insassenschutz hinter den Erwartungen zurück. "Besonders der Brustbereich der Lenker ist bei einem Unfall stark gefährdet", zitiert Hava aus dem Testbericht. Zudem lässt auch der Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer zu wünschen übrig – vor allem der harte Rahmen der Windschutzscheibe stellt bei einem Zusammenprall ein erhebliches Verletzungsrisiko für Radfahrer oder Fußgänger dar.
Insgesamt zeigt sich der ÖAMTC-Experte mit den Ergebnissen jedoch zufrieden: "Während die meisten der getesteten Fahrzeuge mit fünf Sternen glänzen konnten, haben die umfangreichen Tests auch gezeigt, dass es bei einigen Hersteller weiterhin Nachholbedarf in puncto Sicherheit gibt. Der Jeep Avenger und die Renault-Modelle verdeutlichen, wie wichtig unsere Arbeit und die daraus resultierenden kontinuierliche Verbesserungen in der Fahrzeugsicherheit sind."
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