Strom für alle? Wie gut Österreich wirklich mit E-Ladepunkten versorgt ist

E-Auto an einer Ladestelle.
Zusammenfassung
- Österreich verfügt Anfang Oktober 2025 über 33.953 öffentliche Ladepunkte und zählt damit zu den führenden Ländern Europas.
- Die meisten Ladepunkte befinden sich in Niederösterreich, Oberösterreich und Wien, während Vorarlberg und das Burgenland Schlusslichter sind.
- Der BEÖ sieht weiteren Ausbaubedarf, besonders im ländlichen Raum, und setzt auf ein Fünf-Punkte-Programm zur Förderung der Ladeinfrastruktur und Elektromobilität.
Österreich baut seine öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektroautos kontinuierlich aus. Anfang Oktober 2025 zählt das Land insgesamt 33.953 öffentliche Ladepunkte, was Österreich im europäischen Vergleich zu einem der führenden Länder macht. Laut dem BEÖ (Bundesverband Elektromobilität Österreich) kommen damit rund 270 Ladepunkte auf 100.000 Einwohner, während knapp 240.000 E-PKW auf den Straßen unterwegs sind. "Rein rechnerisch teilen sich sieben E-PKW einen Ladepunkt. Damit liegen wir in Österreich sehr gut", so der BEÖ-Vorsitzende Andreas Reinhardt. Die Niederlande und Belgien bilden übrigens mit 212.274 und 57.440 Ladepunkten (Stand: Anfang 2025) die europäische Spitze.
Der Großteil der heimischen Ladepunkte ist in Niederösterreich angesiedelt, wo insgesamt 7.303 Anschlüsse verfügbar sind, gefolgt von Oberösterreich mit 5.395 und Wien mit 3.720 Ladepunkten. Ebenfalls auf den oberen Plätzen dabei sind die Steiermark (4.467), Salzburg (3.465) und Tirol (4.558). Kärnten verfügt über 2.011 Stationen. Das Elektro-Schlusslicht bilden Vorarlberg und das Burgenland mit jeweils rund 1.400 Ladepunkten.
Leistungsunterschiede
Die Ladepunkte in Österreich unterscheiden sich zudem stark nach Leistung. Normalladepunkte bis 22 kW machen den größten Anteil aus und sind vor allem in städtischen Gebieten, an Wohnanlagen und öffentlichen Einrichtungen zu finden. Schnellladepunkte zwischen 22 und 49 kW befinden sich häufig an Verkehrsknotenpunkten, Einkaufszentren und Raststätten, während leistungsstärkere Ladepunkte von 49 bis 149 kW vor allem entlang von Autobahnen und Schnellstraßen positioniert sind, um Langstreckenfahrten zu ermöglichen. High-Power-Charging mit über 150 kW ist derzeit noch selten und konzentriert sich auf strategische Standorte für zügige Ladebedarfe.
Mit 1.047 besitzt Oberösterreich die meisten 150kW-Stationen, dicht gefolgt vom Nachbarn Niederösterreich mit 936 Schnellladern.
Fünf Punkte zum Lade-Ausbau
Trotz des kontinuierlichen Ausbaus zeigen sich weiterhin Herausforderungen, berichtet der BEÖ. In ländlichen Regionen sei die Dichte an Ladepunkten beispielsweise noch nicht ausreichend, um die wachsende Zahl an Elektrofahrzeugen abzudecken.
In diesem Kontext hat der BEÖ kürzlich ein Fünf-Punkte-Programm vorgestellt, das den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Förderung von Innovationen im Bereich Elektromobilität und die Schaffung von Anreizen für den Umstieg auf Elektrofahrzeuge vorsieht. Das Programm umfasst zudem Maßnahmen zur Vereinfachung bürokratischer Prozesse beim Aufbau von Ladepunkten, die Integration erneuerbarer Energien in das Ladesystem sowie den Ausbau einheitlicher Bezahlsysteme, um das Laden österreichweit unkomplizierter zu gestalten.
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