Nissan Micra: Erste Ausfahrt mit der neuen Generation

Zusammenfassung
- Der neue Nissan Micra ist ein Elektroauto, das auf der Plattform des Renault 5 basiert und in zwei Batteriegrößen angeboten wird.
- Mit einer Reichweite von bis zu 400 km und der Möglichkeit, den Akku in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent zu laden, bietet der Micra effiziente Lademöglichkeiten.
- Das Interieur des Micra bietet ein zentrales Touchscreen-Infotainmentsystem mit Google-Integration und eine verstellbare Rekuperation für ein dynamisches Fahrverhalten.
Als Nissan Anfang der 1980er-Jahre die erste Generation des Micra auf den Markt brachte, hatte der R5 von Renault das erste Kapitel seiner Karriere schon wieder hinter sich und wurde ab 1984 zum Super Cinq.
Warum das interessant ist? Weil die beiden Kompakten im Jahr 2025 auf unverhoffte Weise zueinandergefunden haben. Nissan nutzt für die mittlerweile sechste Generation des Micra jene Plattform, die Renault für den R5 bei seinem Comeback als Elektroauto verwendet. Und so verwundert es nicht, dass es bei den Proportionen, dem Styling des Innenraums und der Antriebstechnik Parallelen gibt.

Stichwort Antrieb. Der neue Nissan Micra fährt vollelektrisch – man hat einen kleineren Akku mit 40 kWh, der mit einem 90 kW-E-Motor kombiniert wird, und einen größeren Akku mit 52 kWh in Verbindung mit 110 kW-Motor im Angebot. Wir konnten mit dem E-Auto erste Runden auf dem Testgelände von Millbrook nördlich von London drehen. Was uns schon beim Renault gefallen hat, vermag auch der Nissan zu liefern, nämlich ein knackiges Fahrverhalten. Der Micra fährt sich dynamisch (so man das wünscht), lenkt exakt ein und profitiert von dem – für ein Elektroauto – moderaten Gewicht von 1,5 Tonnen.
Die größere Batterie soll für eine Reichweite von knapp über 400 km gut sein (beim kleinen Akku sind es 310 km). Nachladen kann man den großen Akku mit bis zu 100 kW an einem DC-Lader – heißt, in 30 Minuten ist der Akku von 10 auf 80 Prozent geladen. Je nach Ausstattung wird die Batterie vorkonditioniert, wenn man mit dem Navi unterwegs ist und eine Ladesäule angesteuert wird. Eine Wärmepumpe ist von Haus aus eingebaut.

Google an Bord
Was gut gefällt (und der Renault 5 nicht hat) ist die Feinjustierung der Rekuperation über Schaltpaddels am Lenkrad. In der stärksten Ausprägung liefert das System dann die Charakteristik eines One-Pedal-Drives (oder E-Pedal, wie es bei Nissan zu heißen hat) und dabei wird gegebenenfalls auch bis zum Stillstand verzögert. Das Cockpit entspricht jenem des Renault 5 bzw. auch Renault 4. Heißt, ein zentraler Touchscreen und rechts neben dem Volant findet man auch den Wählhebel für die Fahrstufen. Nissan nutzt in Sachen Infotainment Google samt den entsprechenden Funktionen wie Google Maps und eine Sprachsteuerung, die mit „Hey Google“ aktiviert wird.

Die Sitze geben guten Seitenhalt und das Interieur wirkt adrett gemacht. Die Schwachpunkte eines Renault 5 wie die geringe Beinfreiheit hinten und die hohe Ladekante finden sich konstruktionsbedingt auch beim Micra. Das Kofferraumvolumen beträgt 326 Liter, maximal sind es über 1000 Liter.

Fragt man die Nissan-Leute nach den Vorzügen, so fällt ihnen in erster Linie das Design, das in London entworfen wurde, ein. Tatsächlich wirkt der Micra sympathisch, die Scheinwerfer geben dem Auto ein markantes Gesicht, und die Designsprache mit den runden Formen findet sich auch bei den Heckleuchten wieder.

Mit seinen 18-Zoll-Rädern steht der Micra nun solide vor einem. An die „Maus“, wie der Kleine von Besitzern und Besitzerinnen früher genannt wurde, erinnert nichts mehr. Der Beiname kommt vom Sondermodell Mouse, das es so übrigens nur bei uns gab.
Die Preise stehen derzeit noch nicht fest, zumal der Nissan erst gegen Jahresende auf den Markt kommen wird
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