Nissan Ariya Nismo: Mit dezenter Empfehlung aus der Formel E

Nissan Ariya Nismo: Die Nebelschlussleuchte ist so gestaltet wie in der Formel E
Erste Ausfahrt mit dem ersten Elektroauto von Nissan, das zum Nismo werden durfte.

Zusammenfassung

  • Als Nismo erstarkt der Ariya auf 320 kW
  • Optisch fällt die Nismo-Werdung eher dezent aus, Feinschliff wurde beim Allrad und dem Fahrwerk betrieben
  • Der Ariya als Nismo kostet bei uns 65.390 Euro

Kenner der Marke Nissan wissen freilich, wofür Nismo steht: Es ist dies die Motorsportabteilung der Japaner, die aber auch Straßenfahrzeuge, die würdig erscheinen, veredelt. Vor allem die Nismo-Variante des GT-R sorgte für viel Aufsehen. Allein, den GT-R gibt es hier zu Lande nicht mehr und statt GT-R heißt es nun Elektro.

So wird der Ariya das erste Elektroauto, das zu einer Nismo-Variante werden darf. Damit steigt die Leistung auf 320 kW (435 PS). Das ist schon einmal viel Schmalz und bedeutet gleich einmal 95 kW mehr als in der bisherigen Top-Version. Natürlich wird die Kraft mittels Allradantrieb bzw. „e-4orce“, wie es bei Nissan heißt, auf die Straße gebracht, wobei dieser für den Ariya Nismo entsprechend feinjustiert wurde.

Zudem hat man die Aufhängung überarbeitet  samt modifizierter Stabilisatoren, Federn und Stoßdämpfern. Die Lenkung  soll für mehr Feingefühl und ein direkteres Ansprechverhalten bei höherem Tempo sorgen, erklären die Entwickler. 

Nissan Ariya Nismo: Mit dezenter Empfehlung aus der Formel E

Wie fährt sich der Ariya als Nismo? Weitaus weniger brachial als man vermuten würde. Natürlich beschleunigt der sportliche Ariya noch heftiger als die normale Version, man bekommt aber keinen Tritt ins Kreuz, was man aber eher als angenehm empfindet. Auf 100 km/h lässt es sich jedenfalls in 5 Sekunden beschleunigen. Auch das Fahrwerk ist weniger straff als gedacht und wenn man mag, kann man mit dem Nismo auch sehr entspannt reisen.

Das Interieur gefällt grundsätzlich beim Ariya mit der Materialauswahl und dem Raumgefühl. Nismo-typisch sind die roten Nähte am Lenkrad und auch die Sitze wurden in Hinblick auf mehr Seitenhalt angepasst.

Nissan Ariya Nismo: Mit dezenter Empfehlung aus der Formel E

Der Ariya Nismo rollt auf speziellen „Michelin Pilot Sport EV“-Reifen auf 20-Zoll-Felgen, wobei der gewonnene Grip auf Kosten der Effizienz geht. Stichwort Effizienz. Der Nissan hat eine 87-kWh-Batterie verbaut, die im Nismo für 417 Kilometer Reichweite sorgen soll. Ist man „Nismo-mäßig“ unterwegs, wird’s entsprechend weniger. Einen eigenen Nismo-Modus hat man bei den Fahrmodi auch. Dabei gibt der Nissan ein künstlich generiertes Heulen von sich, das nicht wirklich für Stimmung sorgt. Was wir vermissen, sind Paddels am Lenkrad, um die Rekuperation zu justieren (das würde für so ein Auto nicht schlecht passen). Diese lässt sich aber nur über einen B-Modus oder per Knopfdruck via e-pedal (wobei nicht bis zum Stillstand abgebremst wird) verstärken.

Optisch ist die Nismo-Werdung inklusive Heckspoiler eher dezent ausgefallen. Die Nissan-Leute weisen uns aber auf die Nebelschlussleuchte hin, die im Stil der Formel E Rennwagen gestaltet wurde. Dort ist Nismo mit einem eigenen Team am Start.

Der Ariya Nismo kostet bei uns 65.390 Euro. Beim heimischen Importeur Astara schätzt man, dass man im heurigen Jahr rund 250 Ariya verkaufen wird, davon sollen rund 50 Stück Nismos sein. 

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