Mit dem E-Auto auf Skiurlaub: Tagebuch eines Experiments

Mit dem E-Auto auf Skiurlaub: Tagebuch eines Experiments
Tag 0: E-Mobilität - Was kann das? Von Wien ins Oetztal und wieder zurück - Geht das? Gut?

Kann man mit einem E-Auto einen klassischen Familien-Skiurlaub in den Semesterferien machen? Von Wien nach, zum Beispiel, Sölden in Tirol? Wie viel länger dauert die Fahrt wegen der Ladestopps? Und gibt es in den Tiroler Tälern eigentlich Ladesäulen? Und wie geht’s einem E-Auto in der Kälte? Stirbt da die Batterie so schnell wie bei manchem Handy? Und muss man im Auto frieren, die Heizung verbraucht ja so viel Akku?

Mit solchen Fragen habe ich mich an unsere Experten in der KURIER-Motor-Redaktion gewandt. Ich bin beim KURIER ja eigentlich im Politik-Ressort, Schwerpunkt Klimaschutzpolitik. Von Autos weiß ich wenig, auch beim Supertrumpf spielen als Kind, wer das noch kennt, wusste ich nie, worum es da eigentlich geht.

Naja, was soll ich sagen: Unsere MOTOR-Spezialisten haben mir blitzschnell ein Elektroauto besorgt, leihweise natürlich. Und mir viel Spaß gewünscht.

Tagebuch eines Experiments 

Das war im Herbst. Und jetzt sind die Semesterferien da. Wir fahren Sonntagfrüh los Richtung Ötztal und bleiben fast eine Woche. Soweit der Plan.

Seither erzähle ich jedem, der es hören will, und auch wer es nicht hören will, was ich vorhabe. Mit Kind (7) und Ehefrau (29, seit vielen Jahren schon) und Gepäck und Ski ins Ötztal. Und wieder zurück.

Und die erste Frage, die ausnahmslos von jedem gekommen ist: Wie weit fährt das Auto, was ist die Reichweite?

361 Kilometer, um das kurz einmal zu beantworten, das sagt jedenfalls grad die App vom Auto. Mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen, weil so viel gefahren bin ich mit dem Auto noch nicht. Aber ja, Reichweite, Lademöglichkeiten, Ladedauer, und was alles Einfluss auf die Reichweite hat, darum soll es in dieser Mini-Tagebuch-Serie wohl vor allem gehen. Aber um welches E-Auto handelt es sich?  

Mein Luxus-Auto

Vorab zur Erklärung: Tatsächlich besitze ich einen Opel Corsa C, Baujahr 2002, irgendwas mit 60 PS hat er, und noch ein Pickerl bis April. Ich fahre als Wiener selten damit, ich liebe ihn, aber er ist erbärmlich, das wissen wir beide, mein Auto und ich. Da können Sie sich vielleicht vorstellen, wie es mir ging, als ich mein Test-E-Auto abgeholt habe.

dbda3bb1-ba3c-48f9-9331-736c4237fb32.jpeg

Das Cockpits des I-Pace

Die netten Menschen von Jaguar Österreich haben mir nämlich einen Jaguar I-PACE SE EV400, in Caesium Blue, besorgt. Das ist ein niedriges E-SUV-Luxusgefährt um fast hunderttausend Euro, mit Allrad, 400 PS, 700 Newtonmeter und einer tollen Musikanlage. Und der ist bei Magna in Graz gefertigt, also Made in Austria! Was den Engländern noch heute sauer aufstößt.

Dazu muss ich sagen: Ich hätte jedes Auto genommen, ich wollte nur ein batterieelektrisches Auto mit halbwegs Reichweite und Allradantrieb, weil wir in einer rustikalen Hütte auf 1100 Meter Seehöhe am Ende einer Bergstraße unser Quartier beziehen werden. Und was soll ich sagen, wenn man mir so ein Luxusauto anbietet? Sicher nicht Nein.

Und ja, der Wagen geht natürlich wie Sau, da muss man nur mit dem großen Zeh ein bisschen auf das Gaspedal tippen, und er fetzt weg. Meine Tochter nennt das „Hochschaubahn machen“, weil sie sonst keine vergleichbare Beschleunigung kennt, jedenfalls nicht von meinem Opel Corsa.

Und das Auto hat natürlich Knöpfe und Touchscreen-Buttons für so ziemlich alles, einen zum Höherstellen des Autos für Offroad oder viel Schnee. Einer wärmt den Sitz, einer das Lenkrad. Er hat die ganzen modernen Sachen, Tempomat, Spurhalteassistent, und mit allen gängigen Handys lässt er sich auch super verbinden, über eine App kontrollieren und überwachen. Und sogar vom Bett aus vorheizen. Das Auto hat meine MOTOR-Kollegin Maria Brandl schon vor einem Jahr getestet, wenn Sie also einen fachkundigen Bericht wollen, klicken Sie auf den Link!

Morgen geht’s dann wirklich los.

 

Kommentare