Mercedes CLA: Erste Ausfahrt mit dem elektrischen 1-Liter-Auto

Ein roter Mercedes EQE fährt auf einer Landstraße.
Mercedes bringt den neuen CLA zunächst als reine und sehr effiziente Elektroversion. Wir haben die kompakte Limousine getestet.

Zusammenfassung

Mercedes bringt den neuen CLA zunächst als Elektroversion, ein Hybrid folgt noch.

Der E-Antrieb ist auf Effizienz getrimmt und arbeitet mit einem 2-Gang-Getriebe.

Neues Mercedes-Benz Operating System (MB.OS) steuert Infotainment, automatisiertes Fahren, Komfort sowie Fahren und Laden.

Mercedes sagt über den CLA  in aller Bescheidenheit, dass dies das intelligenteste Auto sei, das die Marke mit dem Stern je auf den Markt gebracht hat. Die Schwaben begründen das in erster Linie mit dem Mercedes-Benz Operating System (MB.OS). Dies ist gewissermaßen das Gehirn des Autos und es steuert die Bereiche Infotainment, automatisiertes Fahren, Komfort sowie Fahren und Laden. Genau soviel Hirnschmalz haben die Entwickler aber auch in die Elektroarchitektur investiert und hier vor allem in die Effizienz.

Der Elektroantrieb sitzt grundsätzlich an der Hinterachse in Form eines 200-kW-E-Motors im CLA 250+mit EQ Technologie – ja, so heißt das Auto mit vollem Namen. Wer Allrad will, bekommt im 350 4matic mit EQ Technologie einen zusätzlichen E-Motor an der Vorderachse mit 80 kW. Der Strom wird in einem 85-kWh-Akku gespeichert.

Nahaufnahme der Frontpartie eines roten Mercedes CLA.

Beim elektrischen CLA leuchten vorne die Sterne

Für die Effizienz sorgt z.B. ein 2-Gang-Getriebe. Der erste Gang ist fürs flotte Beschleunigen ausgelegt, der zweite, der ab rund 110 km/h aktiviert wird, sorgt für die Effizienz bei Autobahnfahrten. Wir haben versucht, herauszufinden, wie sich der Gangwechsel bemerkbar macht, man kriegt es aber nicht mit. Und so ist man mit dem  CLA in erster Linie sehr leise und komfortabel unterwegs. Mit der Lenkung lässt sich der CLA präzise dirigieren und mit den 200 kW/272  PS, die der 250+, in dem wir sitzen, liefert, ist der Benz mehr als ausreichend motorisiert.

Wenn man die Rekuperation verändern will, lässt sich das mit dem Wählhebel am Lenkrad justieren. Vier Stufen stehen zur Verfügung, wobei D- am stärksten verzögert und zwar sogar bis zum Stillstand. Man kann auch einen D-Auto-Modus aktivieren und dem Auto das passende Rekuperieren überlassen (ist ja der intelligenteste Mercedes). Energie wird beispielsweise auch im Fall der Wärmepumpe eingespart. Sie kann die Abwärme des elektrischen Antriebs und der Batterie sowie die Umgebungsluft als Energiequellen nutzen. Und sie bringt die Hochvolt-Batterie vor dem Schnellladen in den idealen Temperaturbereich.

Ein roter Mercedes CLA 250e wird an einer grünen Ladestation aufgeladen.

Schnell geladen dank 800-Volt-System

1-Liter-Auto

Wie schnell kann man laden? An einem DC-Lader geht das dank 800-Volt-Technologie mit bis zu 320 kW (oder anders gesagt 325 km in 10 Minuten), das ist ein beachtlicher Wert. Mercedes erklärt den CLA überhaupt zum 1-Liter-Auto unter den Elektroautos. In Zahlen: Der WLTP-Verbrauch liegt bei 12,2 bis 14,1 kWh – wir haben bei unserer Testfahrt in Dänemark mit wenig „Vollstromanteil“ auf der Autobahn 14 kWh verbraucht, das ist für so ein Auto ein herzeigbarer Wert. Die Reichweite liegt bei bis zu 792 Kilometer (beim Allradler sind es ca. 20 Kilometer weniger).

Innen gibt es die heute obligate Bildschirmlandschaft. Zwei Schirme sind von Haus aus dabei (der mittige als Touchscreen), einen dritten für den Beifahrer kann man optional bekommen. Für die Bedienung ist die Touchsteuerung mäßig praktisch (wie z.B. für die Audiolautstärke).

Innenansicht eines Mercedes CLA mit Navigationssystem.

Bildschirme dominieren das Innere, für den Beifahrer gäbe es einen Schirm optional

Dafür hat man einen noch besser geschulten Sprachassistenten und das „Navigationserlebnis“, wie Mercedes es nennt, basiert auf Google Maps. Der Sprachassistent heißt jetzt überhaupt MBUX Virtual Assistent und der arbeitet mit ChatGPT 4o, Microsoft Bing und Google Gemini, um alle möglichen Fragen zu beantworten. Warum uns das Ding erklärte, dass wir nach Ostern nochmal nachfragen sollten, als wir ein Kaffeehaus in Helsingör suchten, blieb mysteriös.

Von den Materialien wirkt der Benz hochwertig und hübsch gemacht. Serienmäßig gibt es ein Glas-Panoramadach – eine zusätzliche Abdunkelungsfunktion und die Möglichkeit hier Sterne anzuknipsen wird später nachgereicht.

Blick durch das Panoramadach eines Mercedes CLA auf den blauen Himmel.

Panoramaglasdach serienmäßig

Aus dem CLA soll eine ganze Modellfamilie werden. Es kommen noch ein Shooting Brake und natürlich wird auch das Thema SUV bedient. Es wird einen weiteren, kleineren Akku mit 58 kWh geben und  der CLA wird  ab Ende des Jahres auch als Hybridversion verfügbar sein, wenn man ihn partout nicht rein elektrisch haben will.

Die Preise beginnen bei 55.980 Euro, bestellen kann man schon. Mit den Hybriden bzw. der kleineren Batterie soll der Preis unter 49.500 Euro  rutschen.

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