Fisker-Restposten: Ein Ocean um billige 12.000 Euro - der Haken ist die Software, oder nicht?

Fisker electric vehicles shown in California
Auf einer Auktionsplattform werden einige Autos derzeit zu sehr günstigen Preisen versteigert. In Sachen Software gibt es Hoffnung.

Im Juni musste das amerikanische Elektroauto Start-up Fisker Insolvenz anmelden. Über 40.000 Autos wollte man 2023 in Graz bei Magna produzieren, tatsächlich wurden es nur rund 10.000 Stück.

Zuletzt gab es deutliche Preisnachlässe auf die nicht verkauften Autos, um diese noch loszuwerden und damit noch Geld zu machen. Der Country Manager für Österreich erklärte im Branchenmagazin Auto Information, dass noch rund 20 bis 30 Exemplare des Ocean in Österreich zu verkaufen seien. Auf der Internet-Auktionsseite Aurena sind derzeit 12 Ocean mit Rufpreisen ab 12.000 Euro angeboten (darunter auch Rechtslenker, die billiger angeboten werden). Und das für ein Elektroauto, das in seiner teuersten Version gut 70.000 Euro kostete.

Ein Problem, das zuletzt aufgetaucht ist und das aktuelle und künftige Ocean-Kunden betrifft, sind fehlende Software-Updates. Henrik Fisker konzipierte das Elektroauto Ocean als "software defined Vehicle" - heißt, viele Funktionen werden nicht mehr über die entsprechende Hardware an Bord gesteuert, sondern benötigen ständig Kontakt zu den Cloud-Diensten des Herstellers.

Ohne diese Updates kann man mit dem Auto wohl noch fahren, wichtige Funktionen (dazu gehören auch Türen, Schiebedach, Batteriemanagement, Support, etc.) sind aber eingeschränkt oder gar nicht mehr nutzbar. Einige bezeichneten ihren Ocean als Elektroschrott und "Rasenornament".

Die Problematik mit den fehlenden Software-Updates musste auch die amerikanische Autoleasing-Firma American Lease erkennen, die über 3000 der gebauten Ocean im Sommer für ihre Flotte kaufte. Zum Preis von rund 46 Millionen Dollar. Es stellte sich heraus, dass es nicht möglich war, wichtige Software von Fisker auf die Server von American Lease zu übertragen.

American Lease einigte sich nun mit Fisker, für 2,5 Millionen Dollar die Cloud-Dienste für die Support-Services zu übernehmen, berichtet Reuters. Für den Zeitraum von fünf Jahren. Das ist auch eine gute Nachricht für alle anderen Ocean-Kunden. Ob diese dann extra für die Software-Updates an American Lease zahlen müssen, ist nicht bekannt.

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