BMW-Chef Zipse: Ladeinfrastruktur hält nicht Schritt

BMW-Chef Zipse: Ladeinfrastruktur hält nicht Schritt
BMW startet Mitte der 20er-Jahre mit einer neuen Generation von Elektrofahrzeugen, Kritik gibt es am Ausbau der Infrastruktur.

Die E-Mobilität ist im Alltag angekommen, heißt es aus München. Und die Bayern haben erst kürzlich ihre neusten E-Fahrzeuge i4 und iX vorgestellt. Ab 2025 wird BMW mit der so genannten NEUEN KLASSE in eine vollelektrische Dimension geführt, kündigt Oliver Zipse, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG, in einer Rede an. 

Es gibt allerdings für den BMW-Chef auch ein großes Aber, was die Elektrifizierung betrifft.  "Die Ladeinfrastruktur hält nicht Schritt. Sie muss hier in Deutschland und ganz Europa schnell und spürbar ausgebaut werden – entlang eines ebenso verbindlichen wie ambitionierten Szenarios. Dafür setze ich mich auch als ACEA‑Präsident ein. Schon heute übersteigt das Wachstum bei Elektroautos das Wachstum der Ladekapazitäten in Deutschland um Faktor 5.  In vielen EU‑Staaten existiert noch überhaupt kein Netz mit Ladesäulen. Doch ohne stimmige Rahmenbedingungen wird sich keine Technologie umsetzen lassen bzw. breite Akzeptanz finden. Das gilt für E-Mobilität genauso wie für Wasserstoff. Deshalb sollten zusätzlichen Schritte für eine stärkere CO2-Reduzierung in Europa nach 2030 nur ausgehend von der dann tatsächlich vorhandenen Ladeinfrastruktur beschlossen werden. Hier kann ein Review im Jahr 2028 die passenden Vorgaben für den weiteren Pfad liefern", so Zipse.

Und Zipse weiter: "Bereits ab 2023 decken wir rund 90 Prozent unserer heutigen Marktsegmente mit jeweils mindestens einem vollelektrischen Modell ab. Sie haben die Wahl. Trotzdem ist der Weg noch lang, bis alle Kunden in allen Ländern der Welt nur elektrisch fahren. Für den Klimaschutz zählt jedoch schon heute jedes einzelne Gramm CO2, das wir vermeiden."

2023 soll mindestens die Hälfte aller Fahrzeuge aus dem Werk München einen elektrifizierten Antrieb haben, davon wird laut BMW-Planung der überwiegende Teil vollelektrisch sein. Mit der neuen Fahrzeugmontage kann das Werk ab 2026 auch bis zu 100 Prozent BEVs fertigen. 

In den ersten neun Monaten des heurigen Jahres hat die BMW Group 1,9 Millionen Automobile der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce ausgeliefert, dazu kommen156.000 BMW Motorräder und Scooter. Die Auslieferungen bei E-Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden haben sich von Januar bis September gegenüber Vorjahr verdoppelt. Die BEVs (rein batterieelektrische Fahrzeuge) liegen120 Prozent über dem Vorjahr.

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