DS N°8: Luxus, Komfort – und ein paar ungewohnte Eigenheiten

DS N°8
Zwischen Weinreben und alten Winzerhäusern präsentiert DS den N°8 als markantes Elektro-SUV mit Mut zu Design.

Zusammenfassung

  • Der DS N°8 präsentiert sich als auffälliges Elektro-SUV mit luxuriösem Design, innovativen Materialien und hoher Effizienz (bis zu 750 km Reichweite).
  • Im Innenraum treffen kunsthandwerkliche Details und moderne Technik aufeinander, wobei einige Designlösungen im Alltag gewöhnungsbedürftig sind.
  • Drei Leistungsvarianten, viel Komfort und großzügiges Raumangebot treffen auf Preise ab 58.000 Euro und ein paar alltagstaugliche Stolpersteine.

Das Rheingau in Hessen, vergangene Woche: Über schmale Landstraßen, vorbei an Weinbergen und Fachwerkhäusern, gleitet der DS N°8 beinahe lautlos dahin und zieht dabei unweigerlich die Blicke auf sich. Nicht, weil er lautstark Aufmerksamkeit fordert, sondern weil seine Erscheinung wie eine fließende Skulptur wirkt. Die gestreckte Fastback-Silhouette, das hinterleuchtete DS-Logo, bündig versenkte Türgriffe und die fein ins Blech gezeichneten Linien lassen ihn eher wie ein Designobjekt als ein klassisches SUV erscheinen. Selbst die aktiven Lufteinlässe scheinen weniger als technische Notwendigkeit, sondern vielmehr als Teil einer durch-designten Choreografie. Mit einem cw-Wert von 0,24 und bis zu 750 WLTP-Kilometern Reichweite in der Long-Range-Version verbindet der N°8 Effizienz mit einer Formensprache, die Premium nicht in Zahlen, sondern optisch übersetzt.

Details, die auffallen

Im Cockpit entfaltet der DS N°8 seine unkonventionelle, aber konsequente Luxusvision: Statt klassischer Türgriffe öffnen integrierte Lautsprecherplatten die Tür. Die verbauten Materialien Alcantara aus Recyclingstoffen, pflanzlich gegerbtes Leder und Türarmlehnen mit filigraner Clous-de-Paris-Struktur unterstreichen den kunsthandwerklichen Anspruch. Die Bedienzentrale kombiniert ein beheiztes, aber nicht intuitiv zu bedienendes, X-Lenkrad mit digitalen, animierten Displays und einer schwebenden Mittelkonsole, in der Touchpads und eine Handy-Ladefläche im Uhrendesign dominieren.

Varianten dieses Gestaltungskonzeptes können durch die unterschiedlichen Ausstattungen erlebt werden: Die Basisversion Pallas bietet bereits Komfortfeatures und das durchgestylte Interieur, während die gehobenere Étoile-Linie mit zusätzlichem „Absolute Comfort“-Paket eine gesteigerte Wohlfühlatmosphäre integriert. Highlight der Modellpalette ist die limitierte Collection Jules Verne: Sie besticht durch exklusive Details wie Alcantara- und Lederkombinationen in „Bleu Éternel“, 21-Zoll Cassiopeia-Felgen, beheiztes Lenkrad, Neck-Heater im Sitzbereich, das FOCAL Electra 3D-Audiosystem sowie Design-Akzente rund um den Schriftzug des Autogramms des namensgebenden französischen Schriftstellers.

DS N°8

Das kantige Heck des DS N°8 setzt das durchdesignte Gesamtbild des Autos fort.

Innovation für die Sinne

Auch technisch legt DS das Niveau hoch. Die adaptive Active Scan Suspension analysiert mithilfe einer Frontkamera, Sensoren und Beschleunigungsmessern Straße und Fahrbahnunebenheiten in Echtzeit. Jede Radfederung wird separat justiert, um Stöße noch geschmeidiger zu dämpfen. Trotz des stattlichen Gewichts von fast 2,3 Tonnen gleitet der N°8 mit einem Fahrgefühl zwischen Leichtigkeit und Luxus-Komfort über Landstraßen. Hinzu kommt eine akustische Isolierung durch Doppelverglasung sowie ein thermisch optimiertes Panoramaglasdach, die das Interieur in eine lichtdurchflutete Ruhezone verwandeln. Die Innenverkleidung bleibt standardmäßig hell, dunklere Farbtöne im Interieur sind aufgrund des Panoramadachs tagsüber nur mit optionalem Rollo möglich. Für Entspannung sorgen der DS Neckwarmer mit Nackenheizung, Massagesitze für den Rücken und eine individuell einstellbare Ambientebeleuchtung.

Der 16-Zoll-Kern im Cockpit steckt ebenfalls voller Intelligenz: Das DS Iris 2.0-System mit KI-Unterstützung, EV-Routing und ChatGPT-Integration reagiert so flüssig wie ein modernes Smartphone. Die Schnittstellen machen auf der Testfahrt einen visionären Eindruck, wirken im ersten Kontakt aber etwas überfrachtet.

Fahrassistenzsysteme wie DS Drive Assist 2.0 ermöglichen semi-autonomes Fahren mit vorausschauender Geschwindigkeitsregelung. Der Active Lane Change Assist überwacht nicht nur den toten Winkel per Radar, sondern warnt visuell und greift bei einem ungewollten Spurwechsel sogar lenkend ein. Ergänzt wird das Sicherheits- und Komfortpaket durch Head-Up-Display, 360-Grad-Kamera mit Vision-Park-Funktion, Rear Cross Traffic Alert sowie einen sensiblen Fehlbedienungsschutz der Pedale.

DS N°8

Im Innenraum dominieren Leder, Aluminium und ein reduziertes Bedienkonzept.

Reichweite trifft Leistung

Der N°8 wird in drei Varianten mit unterschiedlichen Leistungspaketen angeboten: Der Einstieg verfügt über 230 PS, die Long-Range-Version bringt 245 PS auf die Straße, und das Allrad-Topmodell liefert 350 PS mit 511 Nm Drehmoment. Letzteres verteilt seine Kraft über zwei E-Motoren und bietet damit nicht nur maximale Traktion, sondern auch eine spürbar direktere Beschleunigung. Je nach Version erzielt das SUV-Coupé eine WLTP-Reichweite zwischen 550 und 750 Kilometern. Die Sprintzeiten von 0 auf 100 km/h liegen bei 7,7 Sekunden im Basismodell und 5,4 im Topmodell. Beim Laden zeigt sich der Franzose ebenfalls solide: Bis zu 160 kW DC erlauben es, die Batterie in rund 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent zu füllen. Serienmäßig lädt der DS N°8 mit 11 kW AC, später wird auch eine 22-kW-Option verfügbar sein.

Der Einstieg Pallas mit 74 kWh liegt bei 58.000, Long Range bei 63.400, die Allradversion des Étoile bei 75.200 und die exklusive Jules Verne-Edition bei 81.200 Euro. Entsprechend viel Platz bekommt man: 4,82 Meter Länge, Radstand 2,90 Meter und 620 bis 1.553 Liter Kofferraumvolumen.

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