Zuckerln essen mit Ulli Sima

Hoffentlich werden die schwimmenden Gärten am Donaukanal besser geplant als die Wiental-Terrasse.
Josef Gebhard

Josef Gebhard

Warum sollte man Wahlkampf-Zuckerln aus dem Jahr 2015 nicht für das Jahr 2020 recyceln? Noch dazu, wenn das geplante Vorhaben eh nie umgesetzt wurde? Das dachte sich vielleicht Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ), als sie nun ihre fast schon vergessenen schwimmenden Gärten wieder aus der Schublade holte. Zweifelsohne haben rechtliche Streitigkeiten das Projekt über Jahre verzögert. Doch dass die Gärten jetzt ausgerechnet wenige Wochen vor der Wien-Wahl im Herbst fertig werden sollen, wird möglicherweise mehr als ein Zufall sein.

Sei’s drum. Grün- und Freizeitflächen kann eine Großstadt wie Wien nie genug haben. Und wenn im Zuge der Neugestaltung ein unansehnlicher Betonklotz mitten im Donaukanal optisch verschönert wird, ist das ein angenehmer Nebeneffekt.

Bei Planung und Errichtung sollte Sima aber einen Blick auf die berühmte Wiental-Terrasse ihrer früheren Regierungskollegin Maria Vassilakou (Grüne) werfen. Um zu lernen, wie man so ein Projekt nicht umsetzt. Die gut gemeinte Idee endete in einem Schildbürgerstreich – mit bei Nässe rutschigen Holzböden, welche obendrein nach einem Jahr schon verwittert waren. Vielleicht findet sich diesmal eine technisch bessere Lösung – damit das schmackhafte Zuckerl nicht im Donaukanal baden geht.

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